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Pestwurz und Migräne

Die Pestwurz beziehungsweise der Pestwurzextrakt gehört zu den alternativen Migräneprophylaxe. In diesem Artikel erfährst du alles darüber, wie sie wirkt, ob sie wirklich effektiv ist und in welchen Formen sie eingenommen werden kann.

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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Auf der Suche nach einer nicht-medikamentösen Migräneprophylaxe hast du neben der Migräne-App sinCephalea, Schlafhygiene und Entspannungsmethoden bei Migräne, vielleicht schonmal etwas von der Pestwurz gehört. Aber was genau ist die Pestwurz überhaupt und beugt sie wirklich effektiv Migräneattacken vor?

Was ist Pestwurz?

Pestwurz (lateinisch: Petasites) gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist vor allem in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Die Pflanze ist bekannt für ihre großen Blätter, die denen von Rhabarber ähneln und ihre rosa bis lilafarbenen Blüten.

Pestwurz wurde schon früher als traditionelle Heilpflanze genutzt, vor allem zur Behandlung von Migräne, Allergien, Asthma und Magen-Darm-Beschwerden1,2.

Aber Vorsicht: Roh ist die Pestwurz nämlich giftig, da sie leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthält. Die PAs befinden sich dabei vor allem in den Wurzeln und weniger in den Blättern1. Generell sollten daher ausschließlich speziell verarbeitete Extrakte mit entsprechender Dosierung verwendet werden!

Diese Extrakte werden aus den Wurzeln und/oder den Blättern der Pestwurz hergestellt. Die Hauptbestandteile sind Petasine – auf die gehen wir gleich noch näher ein – sowie in geringeren Mengen ätherische Öle und eben nur geringfügig PAs.

Wie wirkt Pestwurz(extrakt)?

Pestwurz enthält die oben erwähnten Petasine, die entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften besitzen, indem sie bestimmte Enzyme und Signalwege im Körper beeinflussen. So werden Enzyme gehemmt, die an der Bildung von Entzündungsstoffen beteiligt sind. Gleichzeitig werden spezielle Ionenkanälen, die bei der Schmerzwahrnehmung eine Rolle spielen, desensibilisiert. Das bedeutet, dass Schmerzen schwächer oder weniger wahrgenommen werden1.

Besonders interessant im Zusammenhang mit Migräne ist, dass Pestwurz auch die Freisetzung des Botenstoffs CGRP (Calcitonin-Gene-Related Peptide) hemmen soll, welches mit dem Entstehen von Migräneattacken assoziiert wird und Ziel der Migräne-Spritze ist2.

Ist Pestwurzextrakt bei Migräne effektiv?

Tatsächlich konnten mehrere Studien die Wirksamkeit von Pestwurzextrakt in der Migräneprophylaxe belegen3,4. Placebo-kontrollierte Studien zeigen, dass die höchste Dosis von 75 mg Pestwurzextrakt (zweimal täglich eingenommen) die stärkste Wirkung erzielte. Nach viermonatiger Einnahme konnten Migräneattacken fast um die Hälfte (48%) reduziert werden. Während die Dosierung von zweimal täglich 50 mg Pestwurzextrakt eine Reduktion von ca. ein Drittel (36%) bewirkte3.

Auch in den Leitlinien der Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) wird Pestwurz als „Nahrungsergänzungsmittel mit Wirksamkeit in der Migräneprophylaxe“ eingestuft5. Hinzu kommt, dass der Extrakt der Pestwurz meistens gut vertragen wird und Nebenwirkungen eher selten auftreten – z.B. in Form von leichten Magenschmerzen und Verdauungsproblemen3,4. Die Leitlinienexpertinnen und -experten weisen allerdings darauf hin, dass es Hinweise gibt, dass es bei hochdosierte Formen (z.B. Pestwurzextrakt als Arzneimittel) in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen kam5.

In welchen Formen kann Pestwurz eingenommen werden?

Pestwurzextrakt ist als hochdosiertes Arzneimittel in Deutschland und Österreich nicht mehr erhältlich, da 2009 ein Auszugsmittel geändert wurde, die eine Neuzulassung erfordert hätte5. Du kannst es jedoch weiterhin in Drogerien o.ä. in geringer dosierten Formen, wie Nahrungsergänzungsmitteln oder pflanzlichen Präparaten, kaufen. Diese fallen nämlich in den Bereich der komplementären- und alternativen Medizin.

Am häufigsten wird Pestwurzextrakt in Kapsel- bzw. Tablettenform eingenommen. Der Vorteil dabei ist die einfache und genaue Dosierung. Er ist jedoch auch in flüssiger Form als Tropfen oder Flüssigextrakt erhältlich. Eine exakte Dosierung ist bei der Einnahme von Tropfen allerdings schwieriger und du solltest aufmerksam sein, um eine Überdosierung zu vermeiden. Du kannst Pestwurz aber auch in Pulverform, zum Beispiel in einen Joghurt untergerührt, einnehmen.

Finde hier, idealerweise zusammen mit deinem behandelnden Fachpersonal heraus, was für dich am besten funktioniert und welche Dosierung für dich geeignet ist.

Nicht-medikamentöse Migräneprophylaxe

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sinCephalea ist die weltweit erste, durch Krankenkassen erstattete, digitale Therapie, die eine nicht-medikamentöse Migräneprophylaxe auf Basis personalisierter Ernährung bietet. Sie ist speziell für Menschen mit Migräne entwickelt und erfasst mithilfe von kontinuierlichen Glukosemessungen Blutzuckerreaktionen, um daraus Ernährungsempfehlungen abzuleiten, die den Blutzucker möglichst stabil halten.

Dieser Ansatz beruht darauf, dass in Studien festgestellt wurde, dass es einen Zusammenhang zwischen Blutzucker und Migräne bzw. starken Blutzuckerschwankungen gibt6. Die Migräne-App unterstützt dich dabei, eine personalisierte, niedrig-glykämische Ernährung in deinen Alltag zu integrieren und so deinen Blutzucker stabil zu halten, wodurch Migräne effektiv vorgebeugt werden kann7.

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Fazit

Die Studienergebnisse zeigen: die Pestwurz kann sich sehen lassen! Auch in den Leitlinien wird sie aufgrund der guten Studiendaten den „Nahrungsergänzungsmitteln mit Wirksamkeit in der Migräneprophylaxe“ zugeordnet5. Durch ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften ist sie schon seit vielen Jahrhunderten ein altbewährtes Heilmittel und das nicht nur bei Migräne2.

In der Migränetherapie haben sich Kombinationen aus verschiedenen Ansätzen bewährt. Falls du auf der Suche nach einer weiteren nicht-medikamentöse Migräneprophylaxe bist, empfehlen wir dir sinCephalea die Migräne-App auf Rezept. Probiere sinCephalea doch einfach selbst aus und sag deiner Migräne den Kampf an!

Quellen

  1. Borlak J, Diener HC, Kleeberg-Hartmann J, Messlinger K, Silberstein S. Petasites for Migraine Prevention: New Data on Mode of Action, Pharmacology and Safety. A Narrative Review. Front Neurol. 2022;13:864689. doi:10.3389/fneur.2022.864689
  2. Kleeberg-Hartmann J, Vogler B, Messlinger K. Petasin and isopetasin reduce CGRP release from trigeminal afferents indicating an inhibitory effect on TRPA1 and TRPV1 receptor channels. J Headache Pain. 2021;22(1):23. doi:10.1186/s10194-021-01235-5
  3. Lipton RB, Göbel H, Einhäupl KM, Wilks K, Mauskop A. Petasites hybridus root (butterbur) is an effective preventive treatment for migraine. Neurology. 2004;63(12):2240-2244. doi:10.1212/01.wnl.0000147290.68260.11
  4. Diener HC, Rahlfs VW, Danesch U. The first placebo-controlled trial of a special butterbur root extract for the prevention of migraine: reanalysis of efficacy criteria. Eur Neurol. 2004;51(2):89-97. doi:10.1159/000076535
  5. Diener HC, Gaul C, Kropp P. Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne: Entwicklungsstufe: S1. Nervenheilkunde. 2022;37(10):689-715. doi:10.1055/s-0038-1673598
  6. Siva ZO, Uluduz D, Keskin FE, et al. Determinants of glucose metabolism and the role of NPY in the progression of insulin resistance in chronic migraine. Cephalalgia. 2018;38(11):1773-1781. doi:10.1177/0333102417748928
  7. Lelleck VV, Schulz F, Witt O, et al. A Digital Therapeutic Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Real World Data from Two Prospective Studies. Nutrients. 2022;14(14):2927. doi:10.3390/nu14142927

Über den/die Autor:in

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Kaya Harms

Kaya studiert Medizinische Ernährungswissenschaften im Bachelor. Durch ihr Studium sieht sie eine besondere Relevanz in der Schnittstelle aus Ernährung und Medizin. Als Werkstudentin bei Perfood im Bereich Marketing möchte sie Wissen kreativ und für jeden verständlich vermitteln.
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