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Kopfschmerzen Arten: primäre & sekundäre Kopfschmerzen

Was ist der Unterschied zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen? Und welche Arten zählen dazu?

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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Der Kopfschmerz am Morgen nach einem feuchtfröhlichen Abend ist wohl den meisten bekannt. Doch was die wenigsten wissen, ist, dass der Kater zum sekundären Kopfschmerz zählt und sich grundlegend von primären Kopfschmerzen Arten wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen unterscheidet. Insgesamt gibt es weit über 200 verschiedene Kopfschmerzen Arten. Einige davon sind harmlos, andere Anzeichen einer lebensbedrohlichen Erkrankung.

Der Unterschied zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen

Zu primären Kopfschmerzen zählt man alle Kopfschmerzen Arten, bei denen der Kopfschmerz als primäre Ursache der Beschwerden, also als eigenständige Erkrankung auftritt. Zu den bekanntesten primären Kopfschmerzen Arten zählen Migräne, Spannungskopfschmerzen und Cluster Kopfschmerzen. Doch es gibt zahlreiche weitere Arten.

Von sekundären Kopfschmerzen spricht man, wenn ein Kopfschmerz in einem unmittelbar engem zeitlichen Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung auftritt, welche die Ursache für die Kopfschmerzen sein kann. Die Kopfschmerzen können je nach Ursache auch die Charakteristika von Migräne oder Spannungskopfschmerzen aufweisen, sind in diesem Fall jedoch keine eigenständige, sondern Folge einer anderen Erkrankung.

Im Gegensatz zu primären Kopfschmerzen, sollte bei sekundären Kopfschmerzen keine Selbstmedikation erfolgen, sondern die zugrunde liegende Ursache oder Erkrankung, die die Kopfschmerzen auslöst, behandelt werden.

Besonders bei Betroffenen, die auch unter primären Kopfschmerzen leiden, kann es schwierig sein, diese von sekundären Kopfschmerzen zu unterscheiden.

Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, ob die Kopfschmerzen unüblich intensiv, lange oder mit anderer Lokalisation als sonst auftreten. Ist das der Fall sollte der Besuch beim Arzt nicht lange auf sich warten.

Gerade bei älteren Patienten treten sekundäre Kopfschmerzen gehäuft auf und sollten deshalb bei weiteren Warnzeichen wie beispielsweise hohem Fieber und Schüttelfrost, schmerzhafter Nackensteifheit, Orientierungs-, Gleichgewichts-, Seh-, Gefühls- oder Bewusstseinsstörungen, Lähmungserscheinungen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen sofort ärztlich abgeklärt werden. 

Wie findet man heraus, ob es sich um primäre oder sekundäre Kopfschmerzen handelt?

In jedem Falle sollte bei wiederkehrenden Kopfschmerzen Ärzt:innen aufgesucht werden, die nach einer eingehenden Untersuchung eine richtige Diagnose stellen. Handelt es sich um eine primäre Kopfschmerzerkrankung sollte man sich zu Kopfschmerzexpert:innen überweisen lassen, da Hausärzt:innen nicht immer über das nötige Spezialwissen verfügen.

Handelt es sich um eine primäre Kopfschmerzerkrankung, kann dir auch die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) sinCephalea Migräneprophylaxe weiterhelfen. In dem ausführlichen Ernährungs- und Kopfschmerztagebuch kannst du auch deine Migräne-Attacken eintragen. Dabei werden Dauer, Intensität, Schmerzcharakter (pulsierend, halbseitig) und Begleiterscheinungen abgefragt. Eingenommene Medikamente kannst du hier ebenfalls vermerken.

In dem Arztbericht, den die Migräne-App sinCephalea für dich bereitstellt, sind dann all diese Daten enthalten, so dass er Ärzt:innen bei der Diagnostik helfen kann. Die Migräne-App verfügt zudem über einen Wissensteil. Dieser macht komplexes Fachwissen leicht verständlich und die Betroffenen so zu Expert:innen für ihre eigene Kopfschmerzerkrankung.

Kopfschmerzen Arten: Beispiele für primäre Kopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen

Die weltweit häufigste Kopfschmerzart sind episodisch auftretende, leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen, mit einer Dauer von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen. Der Schmerz fühlt sich meist pressend, ziehend oder dumpf an.

Man unterscheidet drei unterschiedliche Verlaufsformen von Spannungskopfschmerzen: Die leichteste Form wird als “sporadisch auftretender episodischer Kopfschmerz vom Spannungstyp” bezeichnet. Hierbei dürfen die Schmerzen nicht häufiger als einmal pro Monat auftreten. Letztlich gilt diese Form als nicht behandlungsbedürftig. Als “häufig auftretender episodischer Spannungskopfschmerz” gilt es, wenn die Schmerzen 2-14x pro Monat auftreten. Von “chronischen Spannungskopfschmerzen” spricht man, wenn die Beschwerden durchschnittlich an über 15 Tagen im Monat über mindestens 3 Monate auftreten – oder anders formuliert: an mindestens 180 Tagen im Jahr.

Migräne

Migräne ist gekennzeichnet durch in Episoden auftretende, anfallsartige, pulsierende und halbseitige Kopfschmerzen, die häufig von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit oder Geräuschempfindlichkeit begleitet werden. Häufig geht der Attacke eine Aura voraus, die mit Sehstörungen, Taubheitsgefühlen oder anderen neurologischen Wahrnehmungsstörungen einhergeht.

Der Begriff „Migräne“ kommt aus dem Altgriechischen und setzt sich aus »hemi« (halb) und »cranion« (Kopf) zusammen, er beschreibt diesen Migräne-typischen halbseitigen Kopfschmerz.

Tritt Migräne an jeweils 15 oder mehr Tagen Kopfschmerzen auf, spricht man von einer chronischen Migräne. Die episodische Migräne dagegen kommt in größeren Abständen. Andere Sonderformen der Migräne wie die Aura ohne Kopfschmerz, Migräne mit verlängerter Aura, die retinale Migräne, die ophtalmoplegische Migräne, die Migräne vom Basilaristyp sowie die familiäre und sporadisch hemiplegische Migräne.

Doch es gibt noch zahlreiche weitere Arten von primären Kopfschmerzen:

Cluster Kopfschmerzen / Bing-Horton-Syndrom

Extreme, streng einseitig auftretende Kopfschmerzattacken, die typischerweise von tränenden Augen oder einer laufenden Nase begleitet werden

Eispickelkopfschmerz / Jabs-and-jolts-Syndrom

Vorübergehende schmerzhafte Stiche im Kopf, die spontan ohne eine organische Erkrankung der betreffenden Strukturen oder eines Hirnnervs auftreten.

Hustenkopfschmerz

Durch Husten hervorgerufene Kopfschmerzen in Abwesenheit jeglicher möglicher Schädel-Erkrankung.

Kopfschmerz bei körperlicher Anstrengung

Kopfschmerz, hervorgerufen durch jede Form von körperlicher Anstrengung. Subtypen, wie der „Gewichtheberkopfschmerz“, werden anerkannt. Z.B. auch Migräne, die durch körperliche Anstrengung ausgelöst wurde.

Kopfschmerz bei sexueller Aktivität/Orgasmuskopfschmerz

Kopfschmerz, der durch sexuelle Aktivität hervorgerufen wird. In der Regel beginnt der Kopfschmerz bei zunehmender sexueller Erregung als dumpfer, beidseitiger Schmerz und intensiviert sich schlagartig während des Orgasmus.

Schlafgebundener Kopfschmerz

Kopfschmerzattacken von dumpfer Qualität, die den Patienten immer aus dem Schlaf erwecken.

Donnerschlagkopfschmerz / Vernichtungskopfschmerz

Plötzlich auftretender Kopfschmerz stärkster Intensität, der einem Kopfschmerz bei Ruptur eines Gehirn-Aneurysmas ähnelt.

Hemicrania continua

Anhaltender, streng einseitiger Kopfschmerz, der auf Antirheumatika anspricht.

Neu aufgetretener täglicher Kopfschmerz

Ein täglicher Kopfschmerz, der sehr schnell nach Auftreten nicht mehr nachlässt (innerhalb spätestens 3 Tagen). Der Schmerz ist typischerweise beiderseits lokalisiert, von drückender, beengender Qualität und erreicht eine leichte bis mittlere Intensität. Eine milde Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit vorhanden sein.

Paroxysmale Hemicrania

Einseitig und plötzlich auftretender reißender, brennender, bohrender Schmerz, welcher pro Attacke 2-45 Minuten anhält und in relativ regelmäßigen Abständen 5-20x am Tag auftreten kann.

Kopfschmerzen Arten: Beispiele für sekundäre Kopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen lassen sich zum Beispiel zurückführen auf:

  • Kopf- und/oder HWS-Trauma
  • Tumoren/ Krebserkrankungen
  • Gefäßstörungen im Bereich des Kopfes/ Halses
  • nicht-vaskuläre intrakraniale Störung
  • Substanz- oder Entzugserscheinungen (Drogen, Nikotin, Alkohol…)
  • Infektionen
  • Blutdruckerkrankungen und -schwankungen
  • Störung der Homöostase
  • psychische Störungen
  • Histaminunverträglichkeit
  • Umweltchemikalien (Lösungsmittel, Kohlenmonoxid…)
  • Medikamente (Hormonpräparate wie die Anti-Baby-Pille, Antihistaminika, Psychopharmaka, Blutdruckmittel, Schmerzmittel) z.B. der Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK)
  • Erkrankungen des Schädels wie z.B. Kiefer- und Zahnprobleme (Fehlstellungen, Zähneknirschen, Verspannungen…), Trigeminusneuralgie oder Herpes-Zoster-Neuralgie nach einer Gürtelrose

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Neuere Studien zeigen, dass unser Zuckerstoffwechsel und insbesondere starke Blutzuckerschwankungen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Migräneattacken spielen1-4. Eine niedrig-glykämische Ernährung, die den Blutzucker eher niedrig-stabil hält, wird daher als effektive Migräneprophylaxe angesehen5-7.

Die App auf Rezept sinCephalea Migräneprophylaxe bietet dir die Gelegenheit mittels eines Blutzuckersensors die Reaktion deines Blutzuckers auf gewisse Mahlzeiten und Lebensmittel zu beobachten. Im Anschluß an die Testphase erhältst du individuell auf dich zugeschnittene Ernährungsempfehlungen inklusive einer Liste mit deinen Top- und Flop-Mahlzeiten, damit du deine Ernährung mit wenigen Schritten anpassen kannst. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine komplizierte Migräne-Diät sondern lediglich um ein paar kleine Änderungen, die nicht schwer umzusetzen sind – dafür aber einen großen Effekt auf deine Migräneattacken haben können.

Du kannst dir die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) sinCephalea ganz einfach von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen in deren Praxen oder auch bequem von zuhause aus per Videosprechstunde über unseren telemedizinischen Partner TeleClinic verschreiben lassen, wenn bei dir eine Migräne diagnostiziert wurde.

Fazit

Gerade weil es so viele verschiedene Kopfschmerzen Arten und Formen von Kopfschmerzen gibt, und diese in verschiedensten Kontexten auftreten, ist es wichtig alle Symptome im Auge zu behalten, Kontext miteinzubeziehen und möglichst ärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen. Denn klar, der Kater ist allseits wohlbekannt, aber kuschlig ist er ja trotzdem nicht.

Quellen

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Über den/die Autor:in

Foto des Autors

Dr. rer. nat. Markus A. Dahlem

Dr. Markus Dahlem war Mit-Gründer und CEO von Newsenselab, dem Startup hinter M-sense. Er forscht seit mehr als 25 Jahren über die Entstehung der Migräne. Als Physiker interessiert ihn grundsätzlich, ob mathematische Berechnungen etwas zum Grundverständnis von Erkrankungen beitragen können.
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