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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App
Das Mutterkraut stammt aus der Familie der Gänseblümchen und wird aufgrund seiner Ähnlichkeit zur Kamille auch „falsche Kamille“ genannt. Sein lateinischer Name (Tanacetum parthenium) kann auch als „Fiebersenker“ übersetzt werden. Diese Namensherkunft deutet auf seine ursprüngliche Verwendung hin.
Traditionell wurde Mutterkraut aber nicht nur gegen Fieber, sondern auch gegen anderweitige Schmerzen und auch bei psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Angstzuständen, eingesetzt. Mutterkraut wird zudem eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Da Entzündungsprozesse im Gehirn zur Entstehung von Migräne beitragen, liegt eine prophylaktische Wirkung nahe1. Aber wie effektiv ist Mutterkraut tatsächlich zur Migräneprophylaxe?
Wie wirkt Mutterkraut?
Mutterkraut wirkt entzündungshemmend, antioxidativ, schmerzlindernd und fiebersenkend. Verantwortlich für diese Effekte sind die enthaltenen Parthenolide, die entzündungsfördernde Enzyme hemmen und die Aktivität pro-inflammatorischen Mediatoren beeinflussen1. Diese Mediatoren werden bei Entzündungen im Körper freigesetzt und fördern die Aktivität von Abwehrzellen. Dieser Mechanismus ist auch für Migräne relevant.
Ist Mutterkraut bei Migräne effektiv?
Die genauen Wirkmechanismen von Mutterkraut bei Migräne sind bisher noch ungeklärt2. In Form eines Extraktes war es in zwei Studien als Migräne-Prophylaktikum wirksam3 und senkte die Migränetage um ca. 1,8 Tage im Monat gegenüber eines Placebos4.
In Deutschland wird Mutterkraut allerdings nicht als Extrakt vertrieben, sondern kann in anderen Formen eingenommen werden, die nicht ausreichend zur Migräneprophylaxe untersucht sind. Daher empfehlen die aktuellen Leitlinien zur Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne keine Verwendung von Mutterkraut5.
In welchen Formen kann Mutterkraut eingenommen werden?
Der oben erwähnte Extrakt ist ein konzentrierter Pflanzenextrakt, der mithilfe von CO2 gewonnen wird. Bei dieser Methode wird CO2 unter hohem Druck verflüssigt und durch das Pflanzenmaterial, in diesem Fall Mutterkraut, geleitet. Dabei werden die aktiven Inhaltstoffe wie ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe aus der Pflanze gelöst6.
Zusätzlich ist Mutterkraut in Tabletten- und Kapselform sowie als Tee erhältlich. Die Konzentration des Mutterkrauts in Tees ist jedoch deutlich geringer als in den Fertigpräparaten.
Bevor du dich dazu entscheidest Mutterkraut als Migräneprophylaxe eine Chance zu geben, sprich mit deinem behandelnden Arzt oder deiner Neurologin über die mögliche Einnahme und behalte im Hinterkopf, dass die Leitlinienexpertinnen und -experten keine Empfehlung für Mutterkrautpräparate als Prophylaxe ausgesprochen haben.
Weitere nicht-medikamentöse Migräneprophylaxen
Falls du nach einer natürlichen und nebenwirkungsfreien Migräneprophylaxe suchst, könnte die sinCephalea Migräne-App eine Option für dich sein!
Die Migräne-App basiert auf Studien, die einen Zusammenhang zwischen Blutzucker und Migräne zeigen7. Starke Schwankungen des Blutzuckers führen nämlich dazu, dass das Gehirn nicht durchgehend mit Energie versorgt wird, was zu einem kurzfristigen Energiemangel, erhöhter CGRP-Ausschüttung und Entzündungsreaktionen führen kann – alles mögliche Migräne Ursachen 8–12.
Mit sinCephalea kannst du deinen Blutzucker mithilfe kontinuierlicher Glukosemessung beobachten und die Reaktion auf verschiedene Lebensmittel und Mahlzeiten verfolgen. Darauf aufbauend, erhältst du individuelle Ernährungsempfehlungen zur Vermeidung starker Blutzuckerschwankungen zur Migräneprävention.
Fazit
Mutterkraut wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet und ist auch noch heute für seine entzündungshemmende, schmerzlindernde und fiebersenkende Eigenschaften bekannt. Bisher konnte jedoch nur zwei Studien einen positiven Effekt des Extrakt zur Migräneprophylaxe zeigen. Da dieser in Deutschland nicht erhältlich ist, wird Mutterkraut in den Leitlinien nicht zur Migränevorbeugung empfohlen.
Wenn du Mutterkraut trotzdem ausprobieren möchtest, sprich vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Falls du auf der Suche nach einer effektiven Migräneprophylaxe ohne Medikamente bist, empfehlen wir dir sinCephalea, die Migräne-App auf Rezept. In Studien hat die App gezeigt, dass personalisierte Ernährungsempfehlungen helfen können, Blutzuckerschwankungen zu reduzieren und Migräne vorzubeugen. Hol dir jetzt dein Rezept und sag deiner Migräne den Kampf an!
Quellen
- Kashkooe A, Jalali A, Zarshenas MM, Hamedi A. Exploring the Phytochemistry, Signaling Pathways, and Mechanisms of Action of Tanacetum parthenium (L.) Sch.Bip.: A Comprehensive Literature Review. Biomedicines. 2024;12(10):2297. doi:10.3390/biomedicines12102297
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- Pareek A, Suthar M, Rathore GS, Bansal V. Feverfew (Tanacetum parthenium L.): A systematic review. Pharmacogn Rev. 2011;5(9):103-110. doi:10.4103/0973-7847.79105
- Pfaffenrath V, Diener HC, Fischer M, Friede M, Henneicke-von Zepelin HH, Investigators. The efficacy and safety of Tanacetum parthenium (feverfew) in migraine prophylaxis–a double-blind, multicentre, randomized placebo-controlled dose-response study. Cephalalgia Int J Headache. 2002;22(7):523-532. doi:10.1046/j.1468-2982.2002.00396.x
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