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Kopfschmerzen & Übelkeit als Symptome der Migräne

Kopfschmerzen & Übelkeit sind häufige Symptome bei Migräneanfällen. Letzteres kann sogar zu Erbrechen führen, die die Migräne-Kopfschmerzen verschlimmern können. Beides kannst du sowohl mit Hausmitteln als auch mit Medikamenten behandeln.

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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Migräne ist nicht, wie häufig angenommen, nur Schmerz allein, sondern eine komplexe, neurologische Erkrankung mit diversen, einschränkenden Symptomen. Neben den anfallsartigen pulsierenden und meist halbseitigen Kopfschmerzen treten Begleitsymptome wie Schwäche, Übelkeit, Erbrechen sowie Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit auf.

Bei der Migräne mit Aura leiden Betroffene zusätzlich unter Seh- und Sprachstörungen, Taubheitsgefühlen oder anderen neurologischen Wahrnehmungsstörungen wie z.B. dem Alice im Wunderland-Syndrom 1,2. Daher ist es leider nicht – wie häufig angenommen – mit der Einnahme einer Schmerztablette getan.

Übelkeit bei Migräne: Ursachen

Übelkeit und Erbrechen ist dabei ein sehr häufig auftretendes Begleitsymptom der Migräne: 80% der Betroffenen leiden während einer Migräneattacke unter Übelkeit und 40-50% müssen sich sogar während eines Anfalls erbrechen. Bei Kindern können auch Attacken ohne Kopfschmerzen und nur mit heftiger Übelkeit, Erbrechen sowie Schwindel einhergehen 2.

Warum aber die Übelkeit überhaupt entsteht, ist bisher nicht genau erforscht. Expert:innen gehen davon aus, dass es bei einer Migräne-Attacke zu einer Erweiterung der Blutgefäße und zu einer gesteigerten Ausschüttung von bestimmten Substanzen führt, die Übelkeit und Erbrechen verursachen können.

Medikamentöse Behandlung von Kopfschmerzen & Übelkeit bei Migräne

Leidest du unter Übelkeit & Erbrechen während einer Migräneattacke kannst du spezielle Medikamente, die sogenannten Antiemetika, einnehmen. Eine rechtzeitige Behandlung der Übelkeit kann von Nutzen sein. Denn wenn du erst mal am Erbrechen bist, wird es schwierig mit der oralen Medikamentenaufnahme. Ist dies der Fall gibt es diese Medikamente glücklicherweise auch in Zäpfchenform oder sie können intravenös verabreicht werden.

Im Idealfall nimmst du eines dieser Medikamente eine halbe Stunde vor der Schmerzmittel- oder Triptaneinnahme. Denn es wurde herausgefunden, dass die Beweglichkeit und somit die Aufnahmefähigkeit des Magens während akuter Migräneattacken eingeschränkt ist.

Nimmst du vor dem Schmerzmittel ein Antiemetikum mit den Wirkstoffen Metoclopramid, Domperidon oder Dimenhydrinat sorgt es neben der Bekämpfung von Übelkeit und Erbrechen für eine bessere Aufnahmefähigkeit des Magens. Du bereitest deinen Magen somit ideal für die Aufnahme des Schmerzmittels oder Triptans vor und sie können so besser wirken 2.

Daher wird auch im Leitfaden der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur Therapie und Prophylaxe der Migräne eine Kombination von Analgetika (Schmerzmitteln) oder Triptanen (spezielle Migränemedikamente) mit der vorherigen Einnahme von Antiemetika vorgeschlagen.

Dimenhydrinat hat zudem den Vorteil dass es leicht müde macht und du eventuell besser entspannen oder sogar schlafen kannst 2.

Einige Medikamente zur allgemeinen Migränetherapie, wie Triptane, Ditane & Gepante bekämpfen nicht nur die Kopfschmerzen, sondern auch die lästigen Begleitsymptome der Migräne wie Lärm- und Geruchsempfindlichkeit und eben auch Übelkeit & Erbrechen.

10 Hausmittel & Tipps bei Kopfschmerzen & Übelkeit

Einige Hausmittel und Maßnahmen, die generell bei Migräne im Akutfall eingesetzt werden, können auch dabei helfen auftretende Übelkeit und Erbrechen zu lindern. Dies sind z.B.

  1. Reizabschirmung
    Alle Maßnahmen zur Reizabschirmung wie Rückzug, Ruhe und Dunkelheit. Auch Ablenkung (wenn möglich), Entspannung, Schlaf sowie Kühlung oder Wärme (je nach Präferenz) können wirksam sein. Bei der Reizabschirmung können dir abdunkelnde Jalousien, Ohrstöpsel sowie eine Schlafbrille helfen. Es gibt mittlerweile sogar spezielle Schlafbrillen für Migräne-Betroffene (sogenannte Migräne Masken), die Kühlakkus enthalten und somit gleichzeitig kühlen und abdunkeln. Wenn du es schaffst einzuschlafen, bedeutet dies natürlich Ablenkung und Entspannung zugleich. Erstens spürst du im Schlaf den Schmerz nicht mehr und zweitens entspannt schlafen ungemein. Viele Betroffene berichten von einer Schmerzreduktion und somit einer Abnahme der Übelkeit nach einer längeren Schlafphase.
  2. Ingwer
    Ingwer pur, Ingwerkonzentrat, Ingweröl, Ingwerkapseln oder kandiertes Ingwer können der Übelkeit entgegenwirken. Darüber hinaus gibt es einige Berichte von Migräne-Betroffenen, die mit Ingwer neben Übelkeit und Erbrechen Schmerzen bei Migräne erfolgreich lindern könnten 3. Denn Ingwer enthält die Wirkstoffe Gingerole und Shogaole, die neben der nachweislich entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung auch einen Effekt auf Übelkeit haben, da sie den Magen beruhigen. Sei dir aber bewusst, dass auch hier Nebenwirkungen auftreten können, wenn du zu viel Ingwer zu dir nimmst. Wende dich bei Unsicherheiten immer an deine behandelnden Ärzt:innen.
  3. Zitrone
    Der frische Geruch von Zitronen soll gegen Übelkeit helfen. Diese kannst du in Form von Zitronenbonbons oder als Zitronenscheibe oder -saft im Wasser oder Tee zu dir nehmen.
  4. Pfefferminz
    Eines der ätherischen Öle, dessen Wirkung wissenschaftlich erwiesen ist, ist das Pfefferminzöl. Die Einnahme von Pfefferminze in Kapselform oder als Tee kann eine Magenverstimmung und Übelkeit lindern 4.
  5. Akupunktur
    Studien belegen, dass traditionelle Akupunktur bei der Behandlung von Kopfschmerzen & Übelkeit wirksam ist. Besonders häufig wird dies bei schwangeren Frauen mit Migräne angewendet. Sie berichteten von weniger Übelkeit und weniger Würgen 5,6.
  6. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
    Gerade wenn man unter Erbrechen leidet, ist es wichtig, den Flüssigkeitshaushalt im Auge zu behalten und genug zu trinken. Vermeide dabei Getränke mit Kohlensäure. Möchtest du deinen Elektrolythaushalt auffüllen, können Sportgetränke oder Mineralwasser mit Zitrone helfen.
  7. Fettige oder scharfe Speisen vermeiden
    Übelkeit kann durch fettige und scharfe Speisen verschlimmert werden. Wenn du Essen möchtest, achte darauf nur leicht gewürzte und leicht verdauliche Mahlzeiten zu dir zu nehmen. Auch geruchsarme Speisen beugen der Übelkeit vor. Dies können z.B. sein: Kompott, Apfelmus, Banane, Naturjoghurt, Quark, Haferbrei, Kartoffelpüree, Nudeln, Reis, gekochtes mageres Fleisch, Rührei, Trockenobst und Nüsse. Oft helfen sogar trockene, stärkehaltige Lebensmittel wie z.B. Toast, Cracker, Salzstangen, Zwieback oder Knäckebrot.
  8. Langsam und nur kleine Portionen essen
    Während eines Anfalls von Übelkeit solltest du darauf achten, nicht zu viel zu essen, auch wenn du dich schon besser fühlst. Beginne mit kleinen Mahlzeiten und esse langsam.
  9. Entspannung
    Entspannungsübungen, Atemübungen sowie einfach mal die Lieblingsserie gucken oder ein gutes Buch lesen können dir helfen zu entspannen und so auch Übelkeit lindern.
  10. Auslöser vermeiden
    Starke Gerüche wie stark riechende Speisen oder Parfüm können Kopfschmerzen & Übelkeit verstärken. Es gibt auch diverse, andere Migräne-Auslöser wie flackerndes Licht, heiße Temperaturen, Alkohol oder Nikotin, die du jetzt vermeiden solltest.

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Was kannst du vorbeugend gegen Migräne & Übelkeit tun?

Neben Migräne-Medikamenten und Hausmitteln im Akutfall gibt es natürlich auch noch diverse prophylaktische (vorbeugende) Medikamente und Maßnahmen (Migräneprophylaxe), die die Entstehung eines Migräneanfalls und somit auch der damit einhergehende Übelkeit vermeiden sollen. Darunter zählen z.B. auch die CGRP-Antikörper (die sogenannte Migräne-Spritze).

Als wirkungsvolle, nicht-medikamentöse, prophylaktische Maßnahmen gelten beispielsweise regelmäßig durchgeführte Übungen zur Entspannung, regelmäßig durchgeführter Ausdauersport sowie eine blutzuckerstabilisierende (niedrig-glykämisch) Ernährung bei Migräne.

Bei der Einführung von letzterem möchte dich die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) sinCephalea Migräneprophylaxe unterstützen. Die App auf Rezept bietet dir die einzigartige Gelegenheit herauszufinden, wie dein Blutzucker auf welche Lebensmittel und Mahlzeiten reagiert damit du anschließend die bevorzugen kannst, die eher Blutzucker-stabilisierend wirken. Dafür führst du ein Ernährungstagebuch und darfst den spannenden Glukosesensor tragen (keine Sorge, das tut nicht weh!). So kannst du direkt sehen, wie dein Blutzucker auf welche Mahlzeiten und auch auf Bewegung und Entspannung reagiert.

Neuere Studien legen nämlich nahe, dass der Zuckerstoffwechsel eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Migräne-Attacken spielt 7–10 und dass eine niedrig-glykämische Ernährung, die den Blutzucker eher niedrig und stabil hält, eine effektive Migräneprophylaxe ist 11,12.

Wenn dich der Einfluss deines Blutzuckers auf deine Migräneattacken interessiert, lass dir doch die App auf Rezept sinCephalea Migräneprophylaxe von deinen behandelnden Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen oder per Videosprechstunde über die Telemedizin-Anbieter mySummer oder Teleclinic verschreiben. Es lohnt sich!

Quellen

  1. Pescador Ruschel, M. A. & De Jesus, O. Migraine Headache. in StatPearls (StatPearls Publishing, 2022).
  2. Diener, H. C., Förderreuther, S., Kropp, P., & das Redaktionskomitee. S1-Leitlinie: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne. DGNeurologie 6, 202–222 (2023).
  3. Chen, L. & Cai, Z. The efficacy of ginger for the treatment of migraine: A meta-analysis of randomized controlled studies. Am J Emerg Med 46, 567–571 (2021).
  4. Efe Ertürk, N. & Taşcı, S. The Effects of Peppermint Oil on Nausea, Vomiting and Retching in Cancer Patients Undergoing Chemotherapy: An Open Label Quasi-Randomized Controlled Pilot Study. Complement Ther Med 56, 102587 (2021).
  5. Smith, C., Crowther, C. & Beilby, J. Acupuncture to treat nausea and vomiting in early pregnancy: a randomized controlled trial. Birth 29, 1–9 (2002).
  6. Allais, G. et al. Acupuncture treatment of migraine, nausea, and vomiting in pregnancy. Neurol Sci 40, 213–215 (2019).
  7. Siva, Z. O. et al. Determinants of glucose metabolism and the role of NPY in the progression of insulin resistance in chronic migraine. Cephalalgia 38, 1773–1781 (2018).
  8. Yilmaz, N. et al. Impaired oxidative balance and association of blood glucose, insulin and HOMA-IR index in migraine. Biochemia Medica 21, 145–151 (2011).
  9. Bernecker, C. et al. Oxidative stress is associated with migraine and migraine-related metabolic risk in females. European Journal of Neurology 18, 1233–1239 (2011).
  10. Del Moro, L., Rota, E., Pirovano, E. & Rainero, I. Migraine, Brain Glucose Metabolism and the ‘Neuroenergetic’ Hypothesis: A Scoping Review. J Pain 23, 1294–1317 (2022).
  11. Razeghi Jahromi, S. et al. Association of diet and headache. The Journal of Headache and Pain 20, 106 (2019).
  12. Evcili, G. Early and Long Period Follow-up Results of Low-Glycemic Index Diet for Migraine Prophylaxis. Agri (2018) doi:10.5505/agri.2017.62443.

Über den/die Autor:in

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Miriam Jansen

Miriam musste wegen chronischer Migräne ihren Beruf aufgeben - und wurde in dieser Zeit zur Migräne-Expertin. Die Migräne hat ihr zu einem radikalen Lebenswandel verholfen: Sie lebt nun als digitale Nomadin in ihrem Bus und arbeitet als Texterin & als Schäferin auf einer Alp.
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