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Migräne Anzeichen

Wie erkennst du frühzeitig, wenn eine Migräneattacke im Anmarsch ist? Das ist gar nicht so einfach, da der Unterschied zwischen Migräne Auslöser, Migräne Anzeichen und Begleit-Symptom manchmal schwerfällt. In diesem Beitrag klären wir die Frage, was eigentlich die Anzeichen eines Migräneanfalls sind, damit du beim nächsten Mal weißt, ob es sich um einen Auslöser, Vorbote oder Begleit-Symptom deiner Migräne handelt.

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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Es ist hoch individuell, wann und wie sich eine Migräne ankündigt. Außerdem durchläuft man während einer Migräneattacke verschiedene Phasen, die auch durch verschiedene Symptome geprägt werden. Zu verstehen, was während den einzelnen Phasen passiert, wann von Migräne Anzeichen, Begleit-Symptomen oder Migräne Auslösern die Rede ist, kann dabei sehr hilfreich sein, um Attacken vorzubeugen oder abzumildern.

Ablauf einer Migräneattacke: die verschiedenen Phasen

Eine typische Migräneattacke lässt sich in unterschiedliche Phasen unterteilen.

Die erste Phase ist die Prodromalphase, welche umgangssprachlich auch Vorbotenphase genannt wird. In dieser Phase kündigen sogenannte „Vorboten“ eine bevorstehende Migräneattacke an. Welche Vorboten das im Detail sein können, schauen wir uns später im Text noch an.

Auf die Vorbotenphase folgt eine Phase, die nur ein Drittel der Migräne-Betroffenen durchlaufen eine Migräne mit Aura. Die sogenannte Aura ist geprägt von zusätzlich auftretenden Sinnesstörungen, bevor der eigentliche Kopfschmerz einsetzt. Diese Sinnesstörungen äußern sich häufig in Sehstörungen und Lichterscheinungen, wie z.B. Zickzacklinien, Lichtblitze oder Flimmern. Es kann aber auch zu Schwindel, Sprachstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Taubheitsgefühle oder Missempfindungen kommen. In der Regel halten Aura-Symptome 5 bis 60 Minuten an. Wenn mehrere Aura-Symptome aufeinander folgen, kann sich die Dauer entsprechend verlängern. Wie viele Aura-Symptome dabei maximal gemeinsam auftreten können, ist laut offizieller Klassifikation nicht festgelegt. Manche breiten sich langsam aus, im Gegensatz zu sich steigernden Symptome, die im Regelfall nach 20 bis 30 Minuten wieder abklingen1.

Die Kopfschmerzphase setzt meist ca. 1 Stunde nach den Aura-Erscheinungen ein, kann aber auch überlappend, zeitlich verzögert oder in ganz seltenen Fällen (5%) gar nicht einsetzen2. In dieser Phase treten mittlere bis starke einseitige Kopfschmerzen, häufig mit einem pulsierenden, pochenden oder stechenden Charakter, auf. Zusätzlich kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen kommen sowie zu Hochsensibilität bei Migräne im Sinne von Licht-, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit.

Das Ende einer Migräneattacke kennzeichnet die Postdromalphase (auch Rückbildungsphase genannt). Der Anfall und damit auch die Schmerzen klingen ab. Die typischen Symptome können sehr gegensätzlich sein. Manchmal fühlen sich Betroffene euphorisch, lebendig und frei, manchmal überwiegt aber auch die Erschöpfung und das Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf. Appetitlosigkeit und Schmerzempfindlichkeit sind in dieser Phase auch nicht ungewöhnlich3.

Migräne Auslöser vs. Migräne Anzeichen

Manchmal ist es gar nicht so leicht einzuordnen, ob gewisse Empfindungen Auslöser, bereits Vorboten oder ein erstes Symptom der Migräneattacke (Prodromalsymptom) darstellen. So stand zum Beispiel Schokolade lange Zeit im Verdacht Migräne auszulösen. Dabei war der Hunger für die Kopfschmerzen und Essensgelüst verantwortlich, was bereits ein Symptom der Prodromalphase ist4.
Generell gibt es wenige wissenschaftlich belegte Migräne Auslöser. Zu den häufigsten zählen Blutzuckerschwankungen, Stress, Schlafmangel, Wetter, grelles Licht, starker Lärm, Hormonschwankungen (Menstruation), zu wenig getrunken und intensiver Sport5. Andere werden bislang von vielen Betroffenen nur als solche vermutet. Gegen einige kannst du etwas tun, indem du zum Beispiel eine niedrig-glykämische Ernährung oder Entspannungsmethoden für Migräne in deinen Alltag integrierst. Auf das Wetter oder die Hormone hast du hingegen leider wenig Einfluss.
Insgesamt ist es sehr individuell, welche Einflussfaktoren Migräne auslösen beziehungsweise begünstigen, sodass sich dies schlecht pauschalisieren lässt. Am besten findest du also selbst heraus, was deine Migräne auslösen kann, zum Beispiel durch ein Migränetagebuch in Papier-Form oder über eine Migräne-App, wie sinCephalea. Wenn dich Migräne Auslöser im Detail interessieren, dann schau gerne bei unserem Artikel „Migräne Auslöser“ vorbei!

Erste Anzeichen einer Migräneattacke

Die sogenannten „Vorboten“ treten in der Prodromalphase auf und kündigen so einen bevorstehenden Migräneanfall an. Sie können bereits zwei Tage vor der Attacke oder auch nur Stunden vor der Migräne einsetzen. Etwa 30 % der Migräne Betroffenen erleben diese Vorbotenphase6.

Die Migräne Anzeichen frühzeitig zu erkennen, kann helfen eine Attacke abzuschwächen oder gar abzuwenden, wenn frühzeitiges gehandelt wird7. Leider gibt es kein Allgemeinrezept, das für alle funktioniert, aber gerade Entspannung, Ruhe oder eine gute Mahlzeitenplanung können zum Beispiel helfen. Auch eine rechtzeitige Medikamenteneinnahme kann im Optimalfall eine Attacke abwenden oder zumindest die Schmerzphase abschwächen und verkürzen.

Wie bereits erwähnt können sich die Vorboten jedoch von Person zu Person unterscheiden. Die häufigsten Migräne Anzeichen schauen wir uns im Folgenden etwas genauer an8:

Müdigkeit und Erschöpfung

Müdigkeit, Erschöpfung und Unteraktivität sind typische Vorboten, die eine Migräneattacke ankündigen. In Studien berichteten etwa die Hälfte der Migräne-Betroffenen von Müdigkeit und Erschöpfung als Vorboten-Symptom. Damit war es auch der am häufigsten berichtete Vorbote. Da Erschöpfung, Müdigkeit und vermehrtes Gähnen nicht nur in der Vorbotenphase, sondern auch in der Kopfschmerz- und Rückbildungsphase auftreten, ist eine Differenzierung bzw. Zuordnung zur jeweiligen Phase aber oft schwierig8.

Nackenbeschwerden

Die genauen Ursachen für Nackenbeschwerden im Zusammenhang mit Migräne sind bisher nicht vollständig geklärt. Was feststeht ist, dass Migräne-Betroffene deutlich häufiger unter Nackenschmerzen leiden als Nicht-Betroffene. Nackenbeschwerden sind aber nicht immer die Ursache, sondern auch ein Vorbote (46%) oder Begleit-Symptom während der Migräneattacke. Denn Migräne kann zum Beispiel zusätzlich zu Muskelverspannungen im Nackenbereich führen. Das kann in eine Teufelsspirale resultieren, wenn die Nackenbeschwerden dann die Migräne verschlimmern10.

Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen traten in Studien bei etwa 37 % der Migräne-Betroffenen in der Prodromalphase auf. Auch Depressive-Verstimmung und innere Unruhe sind nicht untypisch in der Vorbotenphase (19%)8.

Konzentrationsschwierigkeiten

Ein weiterer Vorbote können Konzentrationsschwierigkeiten (30%) sein8, wobei diese aber häufiger in der Kopfschmerzphase auftreten, bedingt durch die Kopfschmerzen selbst sowie die weiteren Symptome10.

Übelkeit, Erbrechen & Durchfall

80 % der Migräne-Betroffenen leiden während einer Migräneattacke unter Kopfschmerzen und Übelkeit und 40 – 50 % müssen sogar während eines Anfalls erbrechen, oftmals bedingt durch die starken Schmerzen in der Kopfschmerzphase7. Diese Symptome können aber auch schon als Vorboten (29%) einer Migräneattacke auftreten.8

Photophobie und Phonophobie

Etwa 50 bis 60 % der Migräne-Betroffenen haben während eines Migräneanfalls eine erhöhte Lärm- und Lichtempfindlichkeit – auch Phonophobie und Photophobie genannt7. Das äußert sich oft darin, dass laute Geräusche kaum auszuhalten sind und schon die Nachttischlampe zu hell erscheint – eine Form der Hochsensibilität bei Migräne11. Der Rückzug in einen dunklen ruhigen Raum kann vor allem bei diesen Symptomen sehr hilfreich sein. Bei vielen Migräne-Betroffenen besteht die Licht- und Lärmempfindlichkeit nicht nur während der Attacke, sondern kann in abgeschwächter Form auch bereits in der Vorbotenphase (29% bzw. 26%) in der schmerzfreien Zeit beobachtet werden8.

Gähnen

Vermehrtes Gähnen gilt als sehr zuverlässiges Anzeichen für eine bevorstehende Migräneattacke und tritt bei 22% der Betroffenen auf8. Der Mechanismus dahinter ist aber noch nicht vollständig verstanden. Es tritt vor allem in der Vorbotenphase auf, kann aber auch während der Kopfschmerzphase und in der Rückbildungsphase beobachtet werden und ist somit oftmals schwierig zuzuordnen12.

Heißhunger

In der Vorbotenphase wird häufig von Heißhunger und verstärkten Essensgelüsten auf Süßes oder hochkalorisches berichtet (11%)8. Der Heißhunger ist oft eine Schutzreaktion des Körpers, um ein Energiedefizit im Gehirn vorzubeugen oder entgegenzuwirken13. Denn Energiemangel im Gehirn spielt eine entscheidenden Rolle bei der Entstehung von Migräneanfällen14–16. Heißhunger kann aber auch ein Energiedefizit provozieren, da die darauffolgende Nahrungsaufnahme oft mit einem starken Blutzuckeranstieg einhergeht, was wiederum zu einer reaktiven Unterzuckerung führen kann. Zusätzlich kann die reaktive Unterzuckerung wiederrum eine erneute Heißhungerattacke provoziere: ein weiterer Teufelskreis.

Um Heißhunger und Migräne vorzubeugen, bietet sich eine blutzuckerstabilisierende niedrig-glykämische Ernährung an. Da sich die Blutzuckerreaktionen auf Lebensmittel aber von Person zu Person unterscheiden, sollte eine blutzuckerstabilisierende personalisierte Ernährung eingeführt werden. Wenn du wissen möchtest welche Mahlzeiten deinen Blutzucker niedrig und stabil halten, empfehlen wir dir sinCephalea, die Migräne-App auf Rezept. Mithilfe eines Glukosesensors kannst du deine Blutzuckerreaktionen auf unterschiedliche Mahlzeiten beobachten. Mithilfe personalisierter Empfehlungen kannst du kleinen Änderungen, Schritt für Schritt, in deinen Alltag integrieren und somit deinen Blutzucker niedrig-stabil halten und die Anzahl deiner Migränetage reduzieren17.

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Fazit

Die Symptome der Vorbotenphase sind sehr vielfältig und ebenso individuell. Außerdem treten die meisten nicht nur während dieser ersten Phase auf, sondern können sich auch über die gesamte Attacke erstrecken. Oft fällt es somit nicht leicht einzuordnen, ob es sich um einen Migräne-Auslöser, Vorbote oder Begleitsymptom handelt. Je besser du deine individuellen Begleit-Symptome und Vorboten einer Migräneattacke kennst, desto besser kannst du die Migräne vorbeugen oder eine Attacke abschwächen, indem du intervenierst. Das geht zum Beispiel besonders gut, wenn du dich mit deinen individuellen Blutzuckerreaktionen auseinandersetzt. Denn eine blutzuckerstabilisierende Ernährung kann dir helfen, deine Migränetage effektiv zu reduzieren. Dabei kann dir sinCephalea helfen. Lass dir dafür die Migräne-App auf Rezept von deiner behandelnden Ärztin oder Arzt verschreiben oder komm in unser Webinar, wenn du noch Fragen hast.

Quellen

  1. The International Classification of Headache Disorders – ICHD 3. IHS Classification ICHD-3 https://ichd-3.org/de/
  2. Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS) The International Classification of Headache Disorders, 3rd edition. Cephalalgia. 2018;38(1):1-211. doi:10.1177/0333102417738202
  3. Göbel C, Küster M, Horlemann J, et al. Klinische Manifestationen und Pathophysiologie der Migräne: Risikogene, Phänotypen und das Calcitonin Gene-Related Peptide. Schmerzmedizin. 2022;38(6):20-27. doi:10.1007/s00940-022-4039-3
  4. Nowaczewska M, Wiciński M, Kaźmierczak W, Kaźmierczak H. To Eat or Not to eat: A Review of the Relationship between Chocolate and Migraines. Nutrients. 2020;12(3):608. doi:10.3390/nu12030608
  5. Pellegrino ABW, Davis-Martin RE, Houle TT, Turner DP, Smitherman TA. Perceived triggers of primary headache disorders: A meta-analysis. Cephalalgia Int J Headache. 2018;38(6):1188-1198. doi:10.1177/0333102417727535
  6. Thomapyrin. Aura bei Migräne – Sehstörungen und Missempfindungen. https://www.thomapyrin.com/de-de/kopfschmerzen-verstehen/aura-bei-migrane
  7. Diener HC, Gaul C, Kropp P. Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne: Entwicklungsstufe: S1. Nervenheilkunde. 2022;37(10):689-715. doi:10.1055/s-0038-1673598
  8. Eigenbrodt AK, Christensen RH, Ashina H, et al. Premonitory symptoms in migraine: a systematic review and meta-analysis of observational studies reporting prevalence or relative frequency. J Headache Pain. 2022;23(1):140. doi:10.1186/s10194-022-01510-z
  9. Lampl C, Rudolph M, Deligianni CI, Mitsikostas DD. Neck pain in episodic migraine: premonitory symptom or part of the attack? J Headache Pain. 2015;16:566. doi:10.1186/s10194-015-0566-9
  10. Messina R, Cetta I, Colombo B, Filippi M. Tracking the evolution of non-headache symptoms through the migraine attack. J Headache Pain. 2022;23(1):149. doi:10.1186/s10194-022-01525-6
  11. Stefan E, Gendolla A, Haag G, Jürgens TP, Kropp P, Reuter U. Die Migränepersönlichkeit: Mythen und Fakten. Nervenheilkunde. 2022;41(01/02):42-54. doi:10.1055/a-1687-9822
  12. Güven B, Güven H, Çomoğlu SS. Migraine and Yawning. Headache J Head Face Pain. 2018;58(2):210-216. doi:10.1111/head.13195
  13. Bernecker C, Ragginer C, Fauler G, et al. Oxidative stress is associated with migraine and migraine-related metabolic risk in females. Eur J Neurol. 2011;18(10):1233-1239. doi:10.1111/j.1468-1331.2011.03414.x
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  16. Gruber HJ, Bernecker C, Pailer S, et al. Hyperinsulinaemia in migraineurs is associated with nitric oxide stress. Cephalalgia Int J Headache. 2010;30(5):593-598. doi:10.1111/j.1468-2982.2009.02012.x
  17. Lelleck VV, Schulz F, Witt O, et al. A Digital Therapeutic Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Real World Data from Two Prospective Studies. Nutrients. 2022;14(14):2927. doi:10.3390/nu14142927

Über den/die Autor:in

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Kaya Harms

Kaya studiert Medizinische Ernährungswissenschaften im Bachelor. Durch ihr Studium sieht sie eine besondere Relevanz in der Schnittstelle aus Ernährung und Medizin. Als Werkstudentin bei Perfood im Bereich Marketing möchte sie Wissen kreativ und für jeden verständlich vermitteln.
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