Hole dir die sinCephalea App gegen Migräne

Migräne-Formen

Migräne hat viele unterschiedliche Gesichter. Die meisten Betroffenen leiden an der sogenannten „Migräne ohne Aura“. Doch es gibt noch viele weitere Migräne-Formen wie z.B. die Migräne mit Aura oder menstruelle Migräne.

Lesezeit:

7 Min

Zuletzt aktualisiert:

Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Migräne ist nicht, wie häufig angenommen, nur starke Kopfschmerzen allein, sondern eine komplexe, neurologische Erkrankung mit vielen weiteren Symptomen wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen. Circa 10-15% der Bevölkerung weltweit leidet unter unterschiedlichen Migräne-Formen. Damit ist Migräne die dritthäufigste Erkrankung weltweit1.

Trotz der hohen Zahl der Betroffenen gilt Migräne als unterdiagnostiziert und ist oft unzureichend behandelt, was bereits hohe Belastung von Betroffenen verstärken kann. Eine frühzeitige Diagnose mit einhergehender Therapie können zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität führen2, wobei die Migräne-Form unter der du leidest dafür entscheidend sein kann.

Zeigen sich bei dir typische Migräne-Symptome, lass diese bitte unbedingt von ärztlicher Seite abklären, denn es gibt viele verschiedene Diagnosen und sogar alternative Erkrankungen, die unerkannt und unbehandelt ungünstige Folgen haben könnten.

Migräne-Formen nach Häufigkeit und Dauer

In Bezug auf die Häufigkeit wird eine episodische von einer chronischen Migräne unterschieden, was gerade für bestimmte Prophylaxe-Medikamente und -Maßnahmen von großer Bedeutung sein kann.

Episodische Migräne

Episodische Migräne tritt in Episoden auf und ist gekennzeichnet durch weniger als 15 Schmerztagen im Monat.

Chronische Migräne

0,2 bis 2% der Weltbevölkerung (definitionsabhängig) leiden an einer chronischen Migräne3. Dabei sind Frauen aufgrund hormoneller Schwankungen viermal häufiger betroffen als Männer2.

Man spricht von einer chronischen Migräne, wenn Betroffene in einem Zeitraum von drei Monaten oder länger an mindestens 15 Tagen im Monat Kopfschmerzen haben. An mehr als acht Tagen davon sollten migräneartige Kopfschmerzen vorliegen2.

Sonderfall „Status migraenosus“

In Bezug auf die Dauer oder Länge eines Anfalls gibt es noch den Sonderfall des „Status migraenosus“. Dabei handelt es sich um einen Anfall, der länger als 72 Stunden andauert, wobei es auch sein kann, dass bereits ein neuer Anfall beginnt, bevor der vorhergehende vollständig abgeklungen ist. Eine Ursache dafür kann zum Beispiel ein Übergebrauch von Migräne-Medikamenten und Schmerzmitteln sein. Um einen Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz (kurz: MÜK) vorzubeugen4 ist es daher wichtig, dass du dich an die 10/20-Regel hältst. Die besagt, dass man an nicht mehr als 10 Tagen im Monat Schmerz- oder Migräne-Medikamente zu sich nehmen darf, also im Umkehrschluss an mindestens 20 Tage keine einnimmt.

Weitere Migräne-Formen

Migräne kann sich aber in ganz vielen weiteren Arten und Formen zeigen. Die bekanntesten davon sind5:

1. Migräne ohne Aura

Die klassische und am häufigsten diagnostizierte Form von Migräne ist die Migräne ohne Aura. Die Symptome können dabei von Person zu Person unterschiedlich sein und in ihrer Ausprägung stark variieren. Klassische Migräne ohne Aura-Symptome sind 6:

  • Anfallsartige, pulsierende, meist halbseitige Kopfschmerzen
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Licht- und/oder Geräuschempfindlichkeit
  • Schwindel
  • extreme Abgeschlagenheit
  • Brainfog („Nebel im Kopf“)
  • Wortfindungsstörungen und andere Sprachstörungen

Eine typische Migräneattacke dauert meist zwischen 4 und 72 Stunden und verläuft dabei in unterschiedlichen Phasen mit entsprechenden Vorboten7.

2. Migräne mit Aura

Bei einer Migräne mit Aura geht der Attacke meist eine 20 bis 30 minütige Begleiterscheinung, die sogenannte Aura, voraus, die sich durch Sehstörungen, Taubheitsgefühle und/oder andere neurologische Wahrnehmungsstörungen äußern kann. Dabei werden folgende Unterformen unterschieden:

A) Migräne mit Aura ohne Kopfschmerzen (auch migraine sans migraine)

Bei der Sonderform Migräneaura ohne Kopfschmerzen haben Betroffene Symptome einer typischen Aura, auf die jedoch kein Migränekopfschmerz folgt.

B) Migräne mit verlängerter Aura

Wenn die Aura-Symptome länger als eine Woche anhalten, spricht man von einer Migräne mit verlängerter Aura.

C) Migräne mit Hirnstamm-Aura

Dabei handelt es sich um eine eher seltene Unterform. Neben den üblichen Aura-Symptomen umfasst sie zusätzlich mindestens zwei der folgenden Symptome: Sprachschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Tinnitus, Hörverlust oder das Sehen von Doppelbildern.

D) Hemiplegische Migräne

Neben den üblichen Aura-Symptomen weist diese Form eine extreme körperliche Schwäche (auch Halbseitenlähmung) sowie Sinnes- und/oder Sprachstörungen auf. Da eine Ähnlichkeit zum Schlaganfall gegeben ist, lass solche Symptome unbedingt ärztlich abklären.

E) Retinale Migräne
Bei der retinalen Migräne treten Sehstörungen wie einseitige Sehflecken, Flimmern oder sogar kurzzeitige Sehverlust auf einem Auge auf.

F) Ophthalmoplegische Migräne
Bei der ophthalmoplegischen Migräne treten plötzlich Doppelbilder auf oder ein Augenlid hängt runter.

G) Basilarismigräne
Bei der Basilarismigräne treten die sonst meist einseitig empfundenen Migränekopfschmerzen beidseitig auf. Sie werden von starkem Schwindel, Ohrgeräuschen oder Sprach- und Bewusstseinsstörungen begleitet.

H) Vestibuläre Migräne
Die vestibulare Migräne kann minuten- oder tagelang andauernde Gleichgewichtsprobleme mit sich ziehen.

I) Alice im Wunderland-Syndrom
Hier äußert sich die Aura-Symptomatik mit einer verzerrten Wahrnehmung von Größe und Form der Umgebung oder deines eigenen Körpers. Auch eine zeitlich verzerrte Wahrnehmung sowie weitere, im Buch „Alice im Wunderland“ beschriebene, Symptome können auftreten.

J) Weitere seltene Sonderformen

Äußerst selten entwickelt sich in der Auraphase aus der Migräne tatsächlich ein Schlaganfall. Dabei hält die Aura meist über eine Stunde an und zeigt Schlaganfall-ähnliche Beschwerden wie halbseitige Lähmungen von Gliedmaßen oder dem Gesicht, Schwindel oder Sprachstörungen. In diesem Fall solltest du unbedingt den Rettungsdienst kontaktieren. Bei der weiteren seltenen Form der persistierenden Migräne-Aura ohne Hirninfarkt, kann sich die Aura in beidseitig auftretenden Symptomen wie Lichtblitzen, ein Kribbeln auf der Haut oder Störungen beim Sprechen zeigen. Diese Symptome könnten mindestens über eine Woche bis hin zu Monaten anhalten (persistierend = langanhaltend). Dabei lässt sich jedoch in einer MRT-Untersuchung kein Hirninfarkt feststellen.

3. Menstruelle- bzw. menstruationsassoziierte Migräne

Dabei handelt es sich um eine Migräne-Form, die in enger zeitlicher Verbindung mit dem Menstruationszyklus auftritt und durch hormonelle Schwankungen ausgelöst wird.

4. Abdominelle Migräne

Die abdominelle Migräne zeigt sich vor allem bei Kindern und ist gekennzeichnet durch Symptome wie Bauchschmerzen mittlerer bis schwerer Intensität sowie Übelkeit und Erbrechen. Diese können bis zu 72 Stunden anhalten und werden typischerweise nicht von Kopfschmerzen begleitet, was die Diagnostik erschwert.

Möchtest du dich mit unserer Facebook Migräne Community über dieses Thema austauschen?

Informations- und Erfahrungsaustausch über Themen rund um Migräne. Migräne ist nicht „nur“ Kopfschmerz sondern so viel mehr. Wir wollen eine Plattform bieten, auf der Betroffene sich austauschen können.

Direkt beitreten

Umgang mit Migräne

Egal, welche Form der Migräne bei dir vorliegt. Der erste Schritt sollte immer sein sich Hilfe durch Ärztinnen oder Ärzte zu holen. Empfehlenswert ist auch eine Selbsthilfegruppe, in der du dich mit anderen Betroffenen austauschen kannst. Eine ausführliche Auflistung für Selbsthilfegruppen, Expertinnen und Experten sowie Schmerzkliniken und -ambulanzen findest du auf der Seite der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG).

Des Weiteren solltest du dich eigenständig über deine Erkrankung informieren – beispielweise über unseren Migräne-Blog oder in unserer Migräne-App sinCephalea. Denn hier bieten wir dir im Rahmen unseres App-restyles neue Wissenslektionen rund um das Thema Migräne sowie Hintergrundwissen zu den Themen Blutzucker, Ernährung, Bewegung und Entspannung bei Migräne. Weitere optimierte Funktionen ermöglichen dir deinen Blutzucker im Blick zu halten. Denn eine niedrig-glykämischen Ernährung, wie wir sie bei sinCephalea empfehlen, hat sich als effektive Migräneprophylaxe erwiesen. Dies Migräne-App kann langfristig deine Migräne reduzieren, die du am besten mit deinem behandelnden Fachpersonal besprichst.

Fazit

Es gibt viele verschiedene Migräne-Formen, die sich in Bezug auf Häufigkeit, Dauer und Symptome unterscheiden. Dadurch wird deutlich wie komplex diese Erkrankung ist, gerade für eine entsprechend zielgerichtete Behandlung und Therapieerfolg.

Was alle Migräneformen auf eine Art und Weise gemeinsam haben ist: sie sind trotzdem individuell und je nach Person unterschiedlich ausgeprägt, was Symptome, Dauer, Häufigkeit und Auslöser angeht. Hier kann sinCephalea die Migräne-App ansetzten, denn mittel personalisierten Ernährungsempfehlungen helfen wir dir deine ganz individuelle Migräneprophylaxe im Sinne der Blutzuckerstabilität zu finden. Hinzu kommt im Zuge unseres App-restyles ein optimierter Kopfschmerzkalender, der dir hilft, Zusammenhänge im Sinne von potenziellen Auslösern, zu ermitteln und nicht nur dir, sondern auch deinem behandelnden Fachpersonal ein besserer Überblick verschafft.

Lass dir dafür sinCephalea verschreiben oder komm bei bestehenden Fragen in unser nächstes Webinar.

Quellen

  1. GBD 2017 Disease and Injury Incidence and Prevalence Collaborators. Global, regional, and national incidence, prevalence, and years lived with disability for 354 diseases and injuries for 195 countries and territories, 1990-2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. Lancet Lond Engl. 2018;392(10159):1789-1858. doi:10.1016/S0140-6736(18)32279-7
  2. Diener HC, Gaul C, Kropp P. Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne: Entwicklungsstufe: S1. Nervenheilkunde. 2022;37(10):689-715. doi:10.1055/s-0038-1673598
  3. Schwedt TJ. Chronic migraine. BMJ. 2014;348:g1416. doi:10.1136/bmj.g1416
  4. Vécsei L, Szok D, Nyári A, Tajti J. Treating status migrainosus in the emergency setting: what is the best strategy? Expert Opin Pharmacother. 2018;19(14):1523-1531. doi:10.1080/14656566.2018.1516205
  5. Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS) The International Classification of Headache Disorders, 3rd edition. Cephalalgia Int J Headache. 2018;38(1):1-211. doi:10.1177/0333102417738202
  6. Pescador Ruschel MA, De Jesus O. Migraine Headache. In: StatPearls. StatPearls Publishing; 2024. Accessed May 21, 2024. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK560787/
  7. Peng KP, May A. Redefining migraine phases – a suggestion based on clinical, physiological, and functional imaging evidence. CEPHALALGIA. 2020;40(8):866-870. doi:10.1177/0333102419898868

Über den/die Autor:in

Foto des Autors

Miriam Jansen

Miriam musste wegen chronischer Migräne ihren Beruf aufgeben - und wurde in dieser Zeit zur Migräne-Expertin. Die Migräne hat ihr zu einem radikalen Lebenswandel verholfen: Sie lebt nun als digitale Nomadin in ihrem Bus und arbeitet als Texterin & als Schäferin auf einer Alp.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner