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Migräne-Maske

Bestimmt hast du schon mal von Migräne-Masken gehört, eine gesehen oder vielleicht sogar ausprobiert? Aber wie wirken sie eigentlich und warum gibt es sie in so vielen verschiedenen Formen? In diesem Blogartikel gehen wir der Migräne-Maske mal ein wenig genauer auf den Grund und schauen uns verschiedene Formen der sogenannten Kälte- und Wärmetherapie an sowie deren wissenschaftliche Grundlage.

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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Was hat es mit der Migräne-Maske auf sich?

Migräne-Masken gibt es mittlerweile in vielen Farben und Formen von diversen Anbietern. Was sie aber alle gemein haben, ist eine Gel-Füllung, die nach der Lagerung im Gefrierfach eine kühlende Wirkung hat, was unter die sog. Kältetherapie fällt. In der Mikrowelle oder im Wasserbad erhitzt, kann die Maske aber auch zur Wärmeanwendung genutzt werden (Wärmetherapie). Die Masken sind meist so geformt, dass, die mit Gel gefüllten Elemente, mindestens den Bereich um Augen und Stirn intensiv kühlen/wärmen. Es gibt aber auch Modelle die das ganze Gesicht, mit Aussparungen von Mund und Nase, bedecken. Durch die Abdeckung der Augen blockiert diese Form der Masken außerdem Licht und somit visuelle Reize, was bei Lichtempfindlichkeit während einer Attacke zusätzliche Erleichterung schaffen kann.

Kälteintervention bei Migräne

Kälteinterventionen sind in der Akutbehandlung von Migräne weit verbreitet. Sie sind in der Regel nicht invasiv und können in Eigenregie angewendet werden, wobei die Maske für den Akutfall im Gefrierschrank aufbewahrt werden sollte, um direkt einsatzbereit zu sein. Ein möglicher Mechanismus, über welchen Kälte die Migränesymptome lindern könnte, ist die Vasokonstriktion – die Verengung der Gefäße. Denn während einer Migräneattacke sind die Blutgefäße im Gehirn meist geweitet.1 Dieser Wirkmechanismus wird bspw. auch von einigen Migränemedikamenten, wie zum Beispiel Triptanen, bedient, welche ebenfalls auf die Verengung der Blutgefäße abzielen, um Migränesymptome zu lindern.
Die Auswirkungen von Kälte auf Migräne können aber von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Menschen mit Migräne berichten, dass Kälte eine lindernde Wirkung auf ihre Kopfschmerzen hat, während andere angeben, dass Kälte ihre Symptome verstärken kann.

Es gibt neben verschiedenen Formen von Migräne-Masken auch noch weitere Interventionen, die unter die Kältetherapie fallen: So werden neben Stirnbänder und ganze Kappen mit Kälte-Gel, auch intranasale Kühlung oder kalte Umschläge eingesetzt. Welche Art der Kühlung dabei als angenehmen empfunden wird, ist sehr individuell.
Was genau hintern den Kältetherapien bzw. verschiedenen Maskenformen steckt, schauen wir uns im Folgenden genauer an:

Gel-Kappen

Gel-Kappen sind eine besondere Form der Migräne-Masken, da sie nicht nur Augen- und Stirnpartie, sondern deinen gesamten Kopf und somit einen größeren Bereich kühlen. Sie sehen ein bisschen aus wie Schwimmkappen, sind aber eben mit Gel gefüllt. Durch ein Band kannst du dabei die Kappe selbst lockern und fixieren und somit die Enge regulieren. Es gibt aber auch Stirnbänder, die nach demselben Prinzip funktionieren.
In einer Studie konnten gezeigt werden, dass die Kopfschmerzen durch das Tragen einer Gel-Kappe signifikant reduziert werden konnten: Bei der Hälfte der Betroffenen reichte diese Form der Kälteintervention nämlich ohne weitere (nicht-)medikamentöse Maßnahmen aus, um die Migräneattacke abklingen zu lassen.2

Intranasale Kühlung

Eine intranasale Kühlung, also innerhalb der Nase, kann durch entsprechende intranasale Verdünstungskühlgeräte herbeigeführt werden. Dabei strömt aus kleinen, in die Nase eingeführten Kanülen, ein kühlendes Gasgemisch und kühlt so das lokale Nasengewebe und dadurch die Blutgefäße, die das Gehirn versorgen. Dies bewirkt eine entsprechende Verengung der Blutgefäße und stimuliert spezielle Kälterezeptoren, von denen angenommen wird, dass sie an der Linderung von Migräne beteiligt sind. In einer Studie konnte dieses Verfahren zu einer signifikanten Schmerzreduktion, sowie einer Verbesserung der Lichtempfindlichkeit während einer Attacke führen.3

Kalte Umschläge

Mithilfe von kalten Umschlägen, in Form von kalten Tüchern oder Wickeln, wird versucht der Bereich zu kühlen, durch den die intrakraniellen Gefäße (innerhalb des Kopfes) fließen. In Studien wurden dafür gefrorenen Umschläge in den Nacken der Studienteilnehmenden gelegt, da dort die Halsschlagadern besonders dicht an der Hautoberfläche liegen. Nach 30 Minuten konnte eine Verringerung der Schmerzen von etwa 30% festgestellt werden, wohingegen sich die Schmerzen in der Kontrollgruppe (also ohne Kälteintervention) um etwa 30% verstärkten.4

Wärmeintervention bei Migräne

Wie bereits erwähnt, sprechen nicht alle Betroffene von Migräne gut auf Kälteinterventionen an. Manche berichten im Gegenteil davon, dass ihnen Wärme während einer Migräneattacke Abhilfe verschafft. Migräne-Masken, Gel-Kappen und Umschläge können deshalb auch als Wärmeintervention angewendet werden. Der Wirkmechanismus wird dabei eher auf die Entspannung durch die Wärme, gerade bei Spannungskopfschmerzen, zurückgeführt. Eine Studie von 2021 konnten bspw. zeigen, dass Wärmekompressen im Nacken der Studienteilnehmenden zu einer signifikanten Verringerung der durchschnittlichen Kopfschmerzintensität führten.5
In einer Studie aus den USA verglichen die Forschenden die Effekte von kühlenden- mit wärmenden Stirnbändern. Dabei zeigten die Ergebnisse, dass die wärmenden- und kühlenden Stirnbänder zu einer ähnlichen Verbesserung der Kopfschmerzen führten: Sie verkürzten die Dauer der Schmerzen bei den Studienteilnehmenden von 2-8 Stunden auf 0,67 – 2,83 Stunden.6

Alternative Akutbehandlung

Kälte- und Wärmeinterventionen fallen unter Akutbehandlung von Migräneattacken. Es gibt aber noch verschiedene weitere Möglichkeiten der Akutmaßnahmen bei einer Attacke.

Im Bereich der nicht-medikamentösen Interventionen sind die wohl bekanntesten Maßnahmen Entspannung, Pfefferminzöl, Massagen, Ruhe und Schlaf.

Außerdem gibt es diverse Migränemedikamente, die während einer Migräneattacke sowohl gegen die Kopfschmerzen als auch gegen mögliche Begleitsymptome helfen können. Bei leichten bis mittelschweren Migräneattacken können Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder auch Aspirin eingenommen werden.

Triptane sind hingegen speziell für Migräne entwickelte Akut-Medikamente. Sie können bei starken Migräneattacken eingenommen werden und wirken, indem sie Gefäße verengen und die Freisetzung von ungünstigen Botenstoffen hemmen. Im Idealfall behandeln sie neben den Schmerzen auch Begleitsymptome wie Geräusch-, Geruchs- und Lichtempfindlichkeit sowie Übelkeit und Erbrechen.

Bei Unwirksamkeit oder Kontraindikation gegen Triptane werden in den Leitlinien Lasmiditan (Serotoninrezeptor-Agonist) und Rimegepant (CGRP-Rezeptorantagonist), die zur Akutbehandlung von Migräne entwickelt wurden, empfohlen.7

Um Migräneattacken generell vorzubeugen ist eine effektive Migräneprophylaxe von großer Bedeutung. Ein Beispiel für eine nicht-medikamentöse Prophylaxe ist die Migräne-App auf Rezept sinCephalea, die derzeit für episodische Migräne zugelassen ist. Während der zweiwöchigen Testphase hast du die einmalige Gelegenheit mittels eines Gewebezuckersensors die Blutzuckerreaktion deines Körpers auf bestimmte Mahlzeiten zu beobachten, um anschießend eine blutzuckerstabilisierende Ernährung einzuführen. Dabei handelt es sich um eine nachweislich wirksame und nebenwirkungsfreie Migräneprophylaxe.8

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Fazit

Eine Migränemaske dient der der Wärme- oder Kälteintervention während einer Migräneattacke. Welche Art oder Form der Maske dabei am besten für dich funktioniert, ist sehr individuell: zum Beispiel, wo am Kopf du die Kälte/Wärme am besten platzierst bzw. als angenehm empfindest. Da die Kälte- und Wärmeinterventionen aber nicht für alle funktioniert und nur dem Akutfall dient, solltest du ebenfalls für dich herausfinden, wie du eine Migräneattacke vorbeugen kannst, also welche Form der Migräneprophylaxe für dich funktioniert. Gerade nicht-medikamentöse Migräneprophylaxen, wie z.B. die Einführung einer blutzuckerstabilisierenden Ernährung mittels der Migräne-App auf Rezept sinCephalea, Entspannungsmethoden oder moderater Ausdauersport, können gute Ergänzungen oder Alternativen zu medikamentösen Ansätzen sein.

Quellen

  1. Vanderpol J, Bishop B, Matharu M, Glencorse M. Therapeutic effect of intranasal evaporative cooling in patients with migraine: a pilot study. J Headache Pain. 2015;16:5. doi:10.1186/1129-2377-16-5
  2. Ucler S, Coskun O, Inan LE, Kanatli Y. Cold Therapy in Migraine Patients: Open-label, Non-controlled, Pilot Study. Evid Based Complement Alternat Med. 2006;3(4):489-493. doi:10.1093/ecam/nel035
  3. Shah R, Assis F, Narasimhan B, et al. Trans-nasal high-flow dehumidified air in acute migraine headaches: A randomized controlled trial. Cephalalgia Int J Headache. 2021;41(9):968-978. doi:10.1177/0333102421997766
  4. Sprouse-Blum AS, Gabriel AK, Brown JP, Yee MH. Randomized Controlled Trial: Targeted Neck Cooling in the Treatment of the Migraine Patient. Hawaii J Med Public Health. 2013;72(7):237-241.
  5. Bagherzadi A, Emani R, Ghavami H, Khalkhali HR, Ebrahimi M. Comparing the Effect of Heat and Cold Therapy on the Intensity of Nitrate Induced Migraine Type Headache in Cardiac Inpatients: A Randomized Controlled Trial. Agri Agri Algoloji Derneginin Yayin Organidir J Turk Soc Algol. 2021;33(3):148-154. doi:10.14744/agri.2020.00907
  6. Landy SH. Pressure, Heat, and Cold Help Relieve Headache Pain. Arch Fam Med. 2000;9(9):792-793. doi:10.1001/archfami.9.9.792
  7. Diener HC, Gaul C, Kropp P. Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne: Entwicklungsstufe: S1. Nervenheilkunde. 2022;37(10):689-715. doi:10.1055/s-0038-1673598
  8. Lelleck VV, Schulz F, Witt O, et al. A Digital Therapeutic Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Real World Data from Two Prospective Studies. Nutrients. 2022;14(14):2927. doi:10.3390/nu14142927

Über den/die Autor:in

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Kaya Harms

Kaya studiert Medizinische Ernährungswissenschaften im Bachelor. Durch ihr Studium sieht sie eine besondere Relevanz in der Schnittstelle aus Ernährung und Medizin. Als Werkstudentin bei Perfood im Bereich Marketing möchte sie Wissen kreativ und für jeden verständlich vermitteln.
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