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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App
Ich hab Migräne-Attacken seit meinem 14. Lebensjahr und habe unterschiedliche Schweregrade dieser Erkrankung erfahren dürfen. Nun gibt es neue Erkenntnisse und ich habe daher die neue App auf Rezept sinCephalea Migräneprophylaxe getestet und erkläre euch heute, wie sie funktioniert.
Migräne ist eine multifaktorielle Erkrankung mit unterschiedlichsten Migräne Ursachen. Neuere Studien belegen, dass der Zuckerstoffwechsel und insbesondere starke Blutzuckerschwankungen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Migräneanfällen spielen1-4. Es zeigte sich auch, dass eine niedrig-glykämische, personalisierte Ernährung, die den Blutzucker eher niedrig-stabil hält, eine effektive Migräneprophylaxe ist5-7.
Für eine blutzuckerstabilisierende Ernährung gibt es zwar ein paar allgemeine Ernährungsempfehlungen, wie beispielsweise eine ballaststoffreiche Ernährung. Doch es hat sich gezeigt, dass der Blutzucker bei jedem von uns ganz unterschiedlich auf dieselben Lebensmittel reagiert und von verschiedenen Faktoren, wie der Zusammenstellung unserer Mahlzeiten, aber auch von Sport, Stress oder Medikamente abhängt.
Die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) sinCephalea Migräneprophylaxe hilft dir mittels Glukosesensor (CGM) herauszufinden, wie bestimmte Lebensmittel deinen Blutzucker beeinflussen. Auf Basis dieser Daten können wir dir individuell auf dich angepasste Ernährungsempfehlungen aussprechen, um deinen Blutzucker niedrig-stabil zu halten. Somit hast du die Möglichkeit Migräneattacken zu reduzieren und das ohne Risiken und Nebenwirkungen8.
Das Tolle: Du kannst dir die App auf Rezept von deinem behandelnden Fachpersonal verschreiben lassen. Deine Krankenkasse übernimmt dabei die Kosten für die Migräne-App.
Wie funktioniert die Migräne-App sinCephalea?
Wenn du dein „Päckchen fürs Köpfchen“ mit deinem Glukosesensor erhalten und die Migräne-App freigeschalten hast, kannst du auch schon loslegen.
Der Glukosesensor
In der 2-wöchigen Sensorphase wird mittels Glukosesensors dein Gewebezucker gemessen, den du live in der App verfolgen kannst. Dadurch kannst du sehen, wie dein Blutzucker auf bestimmte Lebensmittel, dein Lieblingsessen und verschiedene Testmahlzeiten (sog. Challenges) reagiert. Der Sensor wird dabei typischerweise auf dem hinteren Oberarm angebracht. Dabei wird ein klitzekleiner „Faden“ in die obere Hautschicht eingebracht. Aber keine Sorge: das tut nicht weh und du kannst weiter Sport treiben, duschen oder schwimmen gehen.
Um deine Blutzuckerreaktionen auf Mahlzeiten noch besser zu verstehen, werden diese im Ampelsystem bewertet und auf einer Skala von null bis neun eingestuft (je höher die Zahl, desto stärker war deine Blutzuckerreaktion).
Um den Blutzucker direkt zu messen, müsste der Sensor (die Messelektrode) in einem Blutgefäß liegen. Hier liegt der Sensor jedoch als feiner Faden im Unterhautfettgewebe und misst dort den Gewebezucker. Blutzucker und Gewebezucker stimmen gut überein, solange der Blutzucker stabil ist. Schwankt er stark, wird der veränderte Gewebezucker-Wert circa 5 bis 25 Minuten später angezeigt9. Bei der Analyse deiner Daten wird diese Zeitverzögerung selbstverständlich berücksichtigt.
Das Ernährungstagebuch
Während der ganzen Zeit hast du die Möglichkeit ein Ernährungstagebuch zu führen. Du musst dafür aber keine Zutaten händisch abwiegen und detailliert in die App eintragen, denn es reicht bereits aus, ein einfaches Foto zu hinterlegen. Der Vorteil beim Abwiegen bzw. den genauen Angaben zu der Zusammensetzung deiner Mahlzeit ist, dass du zusätzlich Aufschluss über deine Energie- und Nährstoffaufnahme (Kohlenhydrate, Proteine, Fett und Ballaststoffe) bekommst. Du kannst diese Funktion nutzen, wenn du magst, musst es aber nicht. Neben Mahlzeiten kannst du im Ernährungstagebuch auch weitere Faktoren wie Trinkmenge, Schlaf, Bewegung und Befinden dokumentieren.
Das Kopfschmerztagebuch
Natürlich beinhaltet die Migräne-App sinCephalea auch ein Kopfschmerztagebuch, in dem du deine Kopfschmerzen und Migräne sowie die eingenommenen Migräne Medikamente eintragen kannst. Beim Einloggen einer Attacke fragt die App automatisch Informationen wie die Art der Attacke, Start, Ende und Schmerzintensität ab. Die schnell eingegebenen Daten kannst du dann über einen monatlichen Arztreport z.B. deinem behandelnden Fachpersonal zukommen lassen. So können diese sehen, ob und wie oft du Migräne hast und wie häufig du Medikamente nimmst, was die Diagnostik und Behandlung deiner Migräne effektiver gestalten kann.
Bei Bedarf kannst du auch deinen Menstruationszyklus dokumentieren und so überprüfen, ob deine Kopfschmerzen und Periode zusammenhängen bzw. deine Menstruation möglicherweise einen Effekt auf deine Migräne hat. Auch kannst du die Wirkung deiner Migräne-Medikamente vermerken. Basierend auf der 10-20-Regel in Form eines Ampelsystems wirst du zusätzlich gewarnt, wenn du einen Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz (MÜK) riskierst.
Ich habe zum Beispiel durch die Testphase herausgefunden, dass mein Blutzucker nach dem Verzehr von Kartoffeln sehr schnell und sehr hoch ansteigt und Nudeln einen eher niedrig-stabilen Blutzucker bei mir hervorrufen. Mein Beilagen-Ranking war daher genau andersherum als ich es vorher gedacht habe.
Interessant fand ich auch, dass ich u.a. der Kaffeetyp bin und ein Kaffee zum Frühstück meine Blutzuckerantwort deutlich verbessert oder, dass ich mein Müsli mit mehr Fett in Form von Joghurt, Saaten oder Nüssen anreichern sollte, um den Blutzucker niedrig-stabil zu halten und somit morgens länger satt zu bleiben. Häufig hatte ich nämlich 2 Stunden nach meinem Müsli schon wieder Hunger.
Für mich wertvolle Erkenntnisse im Kampf gegen Migräne!
Migräneprophylaxe durch niedrig-glykämische Ernährung
Um Migräne-Attacken zu reduzieren, wird dir ein Ernährungsreport zur Verfügung gestellt. In diesem findest du ein Ranking deiner Mahlzeiten bzw. Blutzuckerreaktionen darauf und ggf. auch Ergebnisse der Challenges. Somit kannst du im Anschluss an die Sensorphase die Lebensmittel, die für schnell ansteigende und hohe Blutzuckerwerte verantwortlich sind, reduzieren und die bevorzugen, die deinen Blutzucker eher niedrig-stabil halten. Du musst aber dafür nicht unbedingt auf diese Lebensmittel verzichten. Mithilfe unserer Tipps und Tricks, z.B. durch kleine Modifikationen in der Reihenfolge oder Zusammensetzung der Mahlzeiten, sowie durch blutzuckerstabile Rezepte, helfen wir dir deine Blutzuckerreaktionen positiv zu beeinflussen ohne Genuss einbüßen zu müssen.
Zusammen mit deinem Kopfschmerztagebuch kannst du somit beobachten, ob sich durch die Umsetzung deiner personalisierten Ernährung etwas in deinem Migräneverhalten verändert. Denn:
»Eine personalisierte niedrig-glykämische Ernährung, die den Blutzucker niedrig-stabil hält, ist eine wirksame Migräneprophylaxe, die deine Migräne im Bereich einer medikamentösen Behandlung reduzieren kann.«
Weitere Funktionen der Migräne-App sinCephalea
Arztreport
Du hast die Möglichkeit dir eine Übersicht des Kopfschmerz- und Ernährungstagebuch in einem Arztbericht in PDF-Format von der App zur Verfügung stellen zu lassen. Der sogenannte Arztreport ermöglicht somit nicht nur dir einen guten Überblick, sondern kann auch den nächsten Arztbesuch effektiver gestalten.
Wissenslektionen
sinCephalea enthält darüber hinaus interessante Wissenslektionen rund um die Themen Migräne, Blutzucker, Ernährung, Entspannung und Sport bei Migräne. Dazu bekommst du jeden Tag ein Contenthäppchen im Story-Format. Im Entdecken-Bereich findest du außerdem verschiedene Videos, Tipps und Tricks sowie leckere Rezepte für einen niedrig-stabilen Blutzucker, die du ausprobieren kannst!
Hauptfunktionen der Migräne-App sinCephalea im Überblick
- Ernährungstagebuch inkl. Erfassung von Trinkmenge, Schlaf, Bewegung und Befinden
- Deine Blutzuckerkurve und Mahlzeitenranking im Ampelsystem
- Ermittlung personalisierter niedrig-glykämischen Ernährungsempfehlungen
- Kopfschmerztagebuch mit Medikamentenerfassung und ggf. Erfassung des Menstruationszyklus
- Warnung bei Risiko eines Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz
- Kontinuierliche Begleitung mittels Videoanleitungen und Wissenslektionen in Form von Contenthäppchen
- Blutzuckerfreundliche Rezepte
- Arztreport
- Kostenfreier Support
Was passiert nach Ablauf des Freischaltcodes (nach 3 Monaten)?
Du kannst dir im Anschluss an die 3 Monate die App erneut verschreiben lassen. Dafür bekommst du ein neues „Päckchen fürs Köpfchen“ zugeschickt und kannst in einer weiteren Sensorphase überprüfen, ob deine Ernährungsanpassungen effektiv waren. Oder du nutzt die Chance, um weitere Lebensmittel und Mahlzeiten auszuprobieren, die neu für dich sind oder die du in der letzten Sensorphase nicht mehr testen konntest.
Fazit
Studien zeigen, dass eine personalisierte Ernährung, die den Blutzucker eher niedrig-stabil hält, eine effektive Migräneprophylaxe ist. Die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) sinCephalea Migräneprophylaxe unterstützt dich dabei, deine Migräneanfälle vorzubeugen. Dafür analysiert sie deine Blutzuckerreaktionen, um daraus personalisierte Ernährungsempfehlungen abzuleiten. Die App steht dir kostenlos zur Verfügung und du kannst sie dir von deinem Fachpersonal verschreiben lassen.
Quellen
- Siva, Z.O. et al. (2018): Determinants of Glucose Metabolism and the Role of NPY in the Progression of Insulin Resistance in Chronic Migraine. In: Cephalalgia 38 (11), S. 1773–81. https://doi.org/10.1177/0333102417748928.
- Yilmaz, N. et al. (2011): Impaired Oxidative Balance and Association of Blood Glucose, Insulin and HOMA-IR Index in Migraine. In: Biochem. Med., 21, S. 145–151.
- Bernecker C. et al. (2011): Oxidative stress is associated with migraine and migraine-related metabolic risk in females. In: European Journal of Neurology, 18(10), S.1233-9.
- Gruber, H.-J. et al. (2010): Hyperinsulinaemia in Migraineurs Is Associated with Nitric Oxide Stress. In: Cephalalgia 30 (5), S. 593–98. https://doi.org/10.1111/j.1468-2982.2009.02012.x.
- Bongiovanni, D. et al. (2021): Effectiveness of Ketogenic Diet in Treatment of Patients with Refractory Chronic Migraine. In: Neurol Sci, doi:10.1007/s10072-021-05078-5.
- Evcili, G. et al. (2018): Early and long period follow-up results of low glycemic index diet for migraine prophylaxis. In: Agri.30(1), S. 8-11. doi: 10.5505/agri.2017.62443.
- Razeghi J. S. et al. (2019): Association of diet and headache. In: Journal of Headache and Pain, 20(1), S. 106. doi:10.1186/s10194-019-1057-1.
- Lelleck, V.V. et al. (2022): A Digital Therapeutic Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Real World Data from Two Prospective Studies. In: Nutrients, 14, S. 2927. https://doi.org/10.3390/nu14142927
- Heinemann, L. & Freckmann, G. (2015): CGM Versus FGM; or, Continuous Glucose Monitoring Is Not Flash Glucose Monitoring. In: J Diabetes Sci Technol., 1;9(5). S. 947-50. doi: 10.1177/1932296815603528.