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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App
Migräne ist eine Erkrankung, die einen oft ein Leben lang begleitet, und von der weltweit über eine Milliarde Menschen betroffen sind. Dabei ist jede Migräne hochindividuell, das bedeutet du kannst beispielsweise ganz andere Schmerzform, Vorboten, Begleitsymptome und Migräne-Auslöser haben als andere Migräne-Betroffene. Auch können bei dir ganz andere Migräne-Medikamente und Maßnahmen wirksam sein als bei anderen.1
Bei einer so komplexen Erkrankung wie Migräne ist es daher besonders wichtig sich selbst zu beobachten und zu analysieren, beispielsweise welche Auslöser mit einer Migräneattacken im Zusammenhang stehen könnten, was dabei hilft und was nicht. Denn diese Form von Selbstbeobachtung ist ein erster Schritt in Richtung Verhaltensänderung und kann ausschlaggebend für eine erfolgreiche Migräne-Therapie sein. Möglich wird das Ganze mit einem Kopfschmerz- oder Migränetagebuch. Was genau das ist, wie es funktioniert und was die Vorteile sind, fassen wir hier für euch zusammen.
Was wird in einem Migränetagebuch festgehalten?
In einem Migränetagebuch werden in der Regel folgende Informationen bzgl. einer Migräneattacke oder Kopfschmerzepisode festgehalten:
- Datum und Uhrzeit
- Schmerzintensität
- Migräne-Symptome vor, nach und währenddessen (Begleitsymptome)
- Potenzielle Migräne-Auslöser, wie zum Beispiel Menstruation, Schlaf, Stress, Alkohol etc.
- Eingenommene Akut- und Prophylaxe-Medikamente
- Weitere durchgeführte Maßnahmen bei einem Akutfall
Warum du ein Migränetagebuch führen solltest:
Für Migräne-Betroffene und behandelnde Ärztinnen und Ärzte kann ein Migränetagebuch ein äußerst hilfreiches Instrument sein, dass diverse Vorteile mit sich bringt:
Überblick behalten
Durch ein Migränetagebuch behältst du selbst einen guten Überblick über die Entwicklung deiner Krankheit, im Sinne von Schmerztagen, Schmerzintensität und Zusammenhänge zwischen auftretenden Anfällen und Migräne-Auslöser. Ein Beispiel für eine Übersicht eines Migränetagebuchs findest du in unser Migräne-App sinCephalea (Abbildung 1).
Hilfe bei der Diagnostik
Die Dokumentation von Schmerztagen pro Monat, Schmerzintensität, Migräne-Symptome vor, nach und während einer Migräne im Sinne von Begleitsymptomen, ermöglicht deiner Ärztin oder Arzt schneller und mit größerer Sicherheit zu erkennen, um welche Form von Kopfschmerzen es sich handelt und somit effektiver eine Diagnose zu stellen.
Identifikation von Auslösern
Wenn du neben deinen Migräneanfällen auch tägliche Aktivitäten, zu dir genommene Nahrungsmittel, Trinkmenge, Schlaf, Hormone (z.B. hormonelle Veränderungen durch deinen Zyklus) sowie dein Stressniveau aufzeichnest, kannst du mögliche Migräne-Auslöser erkennen und diese besser managen (Stichwort: Triggermanagement). Zum Beispiel zeigt dir sinCephalea in Abbildung 2 in einer Monatsansicht, wie sich Menstruation und Migräneanfälle überschneiden.
Erkennen von Mustern
Im Laufe der Zeit kann dir ein Migränetagebuch helfen, Muster zu erkennen. Informationen zum Anfallsbeginn, Häufigkeit, Migräne-Dauer und Intensität deiner Migräne-Anfälle können helfen, die Migräne-Therapie zu optimieren und Migräne-Auslöser zu identifizieren. Wachst du beispielsweise immer morgens mit Migräne auf, könnte es ein Hinweis darauf sein, dass Unterzuckerung eine Rolle spielt. Oder hast du vermehrt Migräneanfälle am Wochenende, könnte es der Stressabfall oder ein veränderte Koffeinkonsum sein.
Therapieoptimierung
Durch die Dokumentation und Beobachtung der Wirksamkeit von Akut- und Prophylaxe-Maßnahmen sowie Medikamenteneinnahmen kannst du gemeinsam mit deiner Ärztin oder Arzt deinen Behandlungsplan anpassen und optimieren. In Abbildung 3 siehst du am Beispiel von sinCephalea, wie oft Akutmedikamente eingenommen wurden und wie hoch die Wirksamkeit war.
In einer weiteren Monatsübersicht von sinCephalea kannst du dann auch sehen, welche Akutmedikation am wirksamsten war. Aber auch die Übersicht über die Einnahme von Migräne-Prophylaxe oder prophylaktischen Maßnahmen.
Ein zusätzlicher zentraler Ansatz von sinCephalea ist die Stabilisierung deines Blutzuckerspiegels, indem deine Mahlzeiten unter die Lupe genommen werden. Mehr dazu unter: Wie funktioniert die Migräne-App sinCephalea?
Vermeidung eines Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerzes (MÜK)
Durch die Dokumentation der Medikamenteneinnahmen behältst du einen besseren Überblick über die Anzahl der eingenommenen Medikamente im Monat und kannst dich besser an die 10/20 Regel halten.
Um einen sogenannten Medikamenten-Übergebrauchs- Kopfschmerz (MÜK) zu vermeiden, hilft die „10/20-Regel“. Diese besagt, dass Schmerzmedikamente und spezifische Migränemedikamente wie Triptane langfristig an maximal 10 von 30 Tagen im Monat eingenommen werden sollen. An den anderen 20 Tagen sollten keine Schmerzmittel verwendet werden, da sonst ein MÜK entstehen kann.
Dabei gilt nicht die Anzahl der eingenommenen Medikamente, sondern die Tage mit Medikamenteneinnahme. Nimmst du also an einem Tag zweimal ein Schmerzmedikament ein, zählt dieses als ein Einnahmetag. Es gilt: Besser einmal richtig behandeln als nur ein bisschen. Denn durch die zögerliche Einnahme von Medikamenten kann ein Wiederkehrkopfschmerz auftauchen, der am darauffolgenden Tag zu einer erneuten Medikamenteneinnahme führen kann.
Verbesserte Kommunikation mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten
sinCephalea ermöglichen die Erstellung eines Arztberichts in PDF-Form, den du ganz einfach ausdrucken oder per Mail an behandelnde Ärztinnen und Ärzte weiterleiten kannst. Ganz oben in dem PDF-Bericht von sinCephalea findest du zum Beispiel immer eine Zusammenfassung über die Anzahl der Migräne– und Kopfschmerztage, die durchschnittliche Schmerzstärke deiner Attacken, die Anzahl der Tage mit Akutmedikation und die durchschnittliche Wirkung der Akutmedikation.
Darunter findest du eine übersichtliche Kalenderansicht, in der du genau nachvollziehen kannst, wann eine Attacke auftrat, wann du Akutmedikation zu dir genommen hast und wann du zum Beispiel deine Menstruation hattest. Beachte hier auch unten die Legende zum besseren Verständnis.
Du kannst natürliche mehrere Monate in einem PDF-Bericht aufrufen. Am Ende der Monatsübersichten folgt dann ein praktischer Überblick. Dort findest du für jeden Monat die Migränetage, Kopfschmerztage, die durchschnittliche Schmerzstärke, Tage mit Akutmedikation, Tage mit Arbeitsausfall und eingenommene Migräne-Prophylaxe.
Bessere Lebensqualität
Das Führen eines Migränetagebuchs kann dir helfen, deine Migräne-Erkrankung und ihr Einfluss auf dein Leben besser zu verstehen und dein Leben mit Hilfe von Verhaltensänderungen entsprechend anzupassen. Realisierst du z.B. dass dein Job dich immer wieder an deine Grenzen bringt und Migräneattacken provoziert, solltest du mit deinem Arbeitgeber das Gespräch suchen oder dich neu orientieren, um langfristig ein Leben mit weniger Migräneanfällen zu führen. Tipp: Für solche Beobachtungen nutze am besten die Kommentarfunktion in der sinCephalea Migräne-App!
Die Geschichte und Entwicklung des Migränetagebuchs
Es gibt diverse Kopfschmerz- und Migränetagebücher auch in Papierform. Die Komplexität der Migräne führte aber oft dazu, dass es auf den jeweiligen Vordrucken immer wieder an Platz mangelte und man den Kopfschmerzkalender nicht immer und überall zur Hand hat. Dank des digitalen Fortschritts ermöglichen heutzutage Migräne-Apps, wie sinCephalea Migräneprophylaxe, das effektive Führen eines elektronischen Migränetagebuchs, was von überall möglich ist.
Die beiden Begriffe Migräne- und Kopfschmerztagebuch werden übrigens meist synonym verwendet, da Migräne-Betroffene zusätzlich zur Migräne auch noch weitere Kopfschmerzarten aufweisen können. Ein Migräne- oder Kopfschmerzkalender hingegen beschreibt die Monats- oder Jahresübersicht der eingetragenen Daten in das Kopfschmerztagebuch.
Die Besonderheit von sinCephalea
Mit der Migräne-App auf Rezept sinCephalea Migräneprophylaxe wollen wir dazu beitragen, die eigene Krankheit besser zu verstehen, Migräne-Auslöser zu erkennen und sowohl Diagnostik als auch Migräne-Therapie zu unterstützen, indem wir einen PDF-Bericht für dich zum einfachen Teilen mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten bereitstellen. In dem Kopfschmerztagebuch der App kannst du daher folgende Parameter dokumentieren und beobachten:
- Start und Ende der Kopfschmerzattacke (Migräne-Dauer)
- Kopfschmerztyp
- Kopfschmerzstärke
- Arbeitsausfall: ja oder nein
- Kommentar-Funktion für zusätzliche Informationen wie z.B. eingeleitete Maßnahmen
Darüber hinaus kannst du den Einfluss von folgenden Parametern auf deine Migräne eintragen und beobachten:
- Eingenommene Medikamente und deren Wirksamkeit
- Menstruation
- Schlaf
- Befinden
- Bewegung
- Trinken
- Essen
Wie du vielleicht weißt, können sowohl Hormone (gerade Veränderungen) als auch Änderungen im Schlaf (Schlaf-Wach-Rhythmus) eine Migräneattacke triggern. Auch dein Befinden wie z.B. langanhaltender Stress oder eine zu wenig zu trinken können einen Anfall auslösen. Daher ist es wichtig all diese Parameter zu notieren und zu beobachten.
Zusätzlich zur Migränetagebuchfunktion, bietet dir unserer Migräneprophylaxe-App auf Rezept sinCephalea die Gelegenheit mittels eines Gewebezuckersensors die Reaktion deines Blutzuckers auf Mahlzeiten und Lebensmittel zu beobachten. Im Anschluss an die zweiwöchige Testphase erhältst du individuell auf dich zugeschnittene Ernährungsempfehlungen, mit denen du Migräne vorbeugen kannst.
Denn in Studien wurde ein Zusammenhang vom Zuckerstoffwechsel bei der der Entstehung von Migräne-Attacken gezeigt: starke Blutzuckerschwankungen führen nämlich dazu, dass das Gehirn nicht konstant mit Energie versorgt ist und es zu einem Energiemangel kommt, der Migräne auslösen kann 2–5. Weitere Studien belegen, dass eine niedrig-glykämische Ernährung, die den Blutzucker eher niedrig und stabil hält, eine effektive, nebenwirkungsfreie Migräneprophylaxe darstellen kann 6–8.
Du kannst dir die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) sinCephalea ganz einfach von deinem behandelten Fachpersonal in deren Praxen oder auch per Videosprechstunde über unsere telemedizinischen Partner mySummer oder Teleclinic verschreiben lassen, wenn bei dir eine episodische Migräne diagnostiziert wurde.
Fazit
Ein Migränetagebuch zu führen kann dir und behandelnden Ärztinnen und Ärzten helfen deine Migräne besser zu verstehen, im Sinne von Diagnostik, aber eben auch bei der Migräne-Therapie. Es ist daher ein wichtiges Hilfsmittel in der Migränebehandlung. Besonders das digitale Kopfschmerz- und Migränetagebuch von sinCephalea kann dich dabei unterstützen den Zusammenhang zwischen Auslösern und dem Auftreten von Migräneattacken zu erkennen sowie die Wirksamkeit deiner (nicht)-medikamentösen Maßnahmen zu beobachten und zu bewerten.
Quellen
- Chen, X. & Luo, Y. Digital Therapeutics in Migraine Management: A Novel Treatment Option in the COVID-19 Era. JPR Volume 16, 111–117 (2023).
- Siva, Z. O. et al. Determinants of glucose metabolism and the role of NPY in the progression of insulin resistance in chronic migraine. Cephalalgia 38, 1773–1781 (2018).
- Yilmaz, N. et al. Impaired oxidative balance and association of blood glucose, insulin and HOMA-IR index in migraine. Biochem Med 145–151 (2011) doi:10.11613/BM.2011.023.
- Bernecker, C. et al. Oxidative stress is associated with migraine and migraine‐related metabolic risk in females. Euro J of Neurology 18, 1233–1239 (2011).
- Gruber, H.-J. et al. Hyperinsulinaemia in migraineurs is associated with nitric oxide stress. Cephalalgia 30, 593–598 (2010).
- On behalf of the School of Advanced Studies of the European Headache Federation (EHF-SAS) et al. Association of diet and headache. J Headache Pain 20, 106 (2019).
- Evcili, G. Early and Long Period Follow-up Results of Low-Glycemic Index Diet for Migraine Prophylaxis. Agri (2018) doi:10.5505/agri.2017.62443.
- Lelleck, V. V. et al. A Digital Therapeutic Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Real World Data from Two Prospective Studies. Nutrients 14, 2927 (2022).
- https://www.dmkg.de/files/Kopfschmerzkalender_PDF/Kopfschmerzkalender_DEUTSCH_18.3.2021.pdf