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Migräne Nachwirkungen

Eine Migräne hat unterschiedlichen Phasen. In der letzten Phase, der sog. Rückbildungsphase, kann es zu Nachwirkungen durch die Migräneattacke kommen. Welche das sind, wie lange sie andauern und was du dagegen tun hast, erfährst du in diesem Artikel.

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Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Migräne ist eine episodisch auftretende Erkrankung mit verschiedenen Phasen. Die letzte Phase, die sogenannte Rückbildungsphase, wird auch gerne als Migräne-Kater bezeichnet. Sie wird leider oft weniger beachtet, obwohl sie für Migräne-Betroffene auch sehr einschränkend sein kann1.

Die Phasen einer Migräneattacke

Eine Migräne ohne Aura durchläuft drei Phasen während eine Migräne mit Aura vier Phasen beinhaltet1:

  1. Die Vorboten- oder auch Prodromalphase: In dieser Phase können Migräne Anzeichen, wie intensives Gähnen, Stimmungsschwankungen oder Heißhunger der Attacke vorausgehen2.
  2. Die Migräne Aura: Diese Phase tritt nur bei Migräne mit Aura auf und kann sich durch Seh- oder Sprachstörungen, Schwindel oder auch Fehlwahrnehmungen wie dem Alice im Wunderland Syndrom zeigen3.
  3. Die Schmerzphase: In dieser Phase erleben Betroffene einen meist einseitigen, mittelstarken bis starken Kopfschmerz, der als pulsierend, pochend oder stechend beschrieben und typischerweise bei Bewegung verstärkt wird. Auch weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Licht-, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit im Sinne einer Hochsensibilität können hier auftreten4.
  4. Die Rückbildungs- oder Postdromalphase: In dieser Zeit lässt der Anfall und die Schmerzen nach und Symptome wie Erschöpfung, Reizbarkeit oder auch vermehrte Energie können sich zeigen. Man spricht von Migräne Nachwirkungen oder umgangssprachlich von einem Migräne-Kater5.

Good to know: Im Fachjargon werden die drei Haupt-Phasen präiktal, iktal und postiktal genannt. Dabei kommt Iktal aus dem lateinisch von ictus = Schlag und bedeutet so viel wie „während eines Anfalls“ oder „im Anfall“. „Prä“ bedeutet entsprechend vor dem Anfall und „post“ nach dem Anfall6. Zwischen der letzten- und ersten Phase spricht man dann von interiktal (inter = zwischen), welches die Kopfschmerz- und symptomfreie Zeit beschreibt1. Die genauen Übergange sind dabei noch nicht komplett verstanden bzw. klar definiert7.

Was genau dazu führt, dass eine Migräne und somit die erste Phase eingeleitet wird, ist dabei teilweise unklar bzw. hoch individuell. Eine der möglichen Migräne Ursachen liegt im Zuckerstoffwechsel bzw. insbesondere bei starken Blutzuckerschwankungen. Denn diese können zu einem Energiedefizit im Gehirn führen, die Ausschüttung von Neuropeptiden wie CGRP verstärken, und Entzündungsreaktionen fördern – und somit eine Migräneattacke provozieren8–11.

Eine niedrig-glykämische, personalisierte Ernährung, die den Blutzucker eher niedrig und stabil hält, wirkt sich daher positiv auf die Migränehäufigkeit und -intensität aus12–14. Ein Ansatz, den sich die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) sinCephalea Migräneprophylaxe zunutze gemacht hat. Mittels eines Glukosesensors werden für zwei Wochen deine Blutzuckerreaktionen auf diverse Lebensmittel beobachtet und bewertet. Dadurch erhältst du individuell auf dich angepassten Ernährungsempfehlungen, die deinen Blutzucker stabil halten und hast damit die Möglichkeit deine Migränetage zu reduzieren –ganz ohne Nebenwirkungen und Risiken15.

Du kannst dir die Migräne-App sinCephalea auf Rezept von deinem behandelnden Fachpersonal verschreiben lassen. Deine Krankenkasse übernimmt dabei die Kosten.

Die Rückbildungsphase

In dieser Phase klingt der Migräneanfall typischerweise ab und die Schmerzen lassen nach. Interessanterweise haben Forschende einer aktuellen Studie gezeigt, dass es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen den Symptomen und deren Ausprägung der Migräne Anzeichen und -Nachwirkungen gibt. Denn Teilnehmende die bereits in der Vorbotenphase unter diversen Symptomen litten, zeigten auch häufiger Symptome in der Rückbildungsphase. Darüber hinaus konnte in der Studie gezeigt werden, dass mit zunehmender Anzahl der Migränetage pro Monat die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Symptomen in der Rückbildungsphase abnahm16. Eine genau Erklärung dafür lieferten die Forschenden nicht.

Welche Migräne Nachwirkungen gibt es?

In der Rückbildungsphase kann es je nach Person zu ganz unterschiedlichen Migräne Nachwirkungen kommen. Viele Betroffene fühlen sich angeschlagen und vergleichen den Zustand mit einem Kater – für andere ist das Gegenteil der Fall und sie fühlen sich quicklebendig5:

  • Erschöpfung und Müdigkeit (z.B. erhöhtes Schlaf- und Ruhebedürfnis)
  • Schmerzempfindlichkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Reizbarkeit
  • Muskelschmerzen
  • Gefühl von Euphorie und Lebendigkeit
  • Vermehrte Energie

Wie lange dauern Migräne Nachwirkungen in der Rückbildungsphase an?

Laut Definition dauert die Rückbildungsphase bis zu 24 Stunden an. Das Ganze ist jedoch individuell und auch eine Dauer von einigen Stunden oder auch mehreren Tagen ist nicht ungewöhnlich1.

Was kann ich gegen Migräne Nachwirkungen tun?

Übliche Migräne Medikamente für den Akutfall helfen dir in der Rückbildungsphase leider nicht. Sie können teilweise sogar Nachwirkungen bedingen oder fördern. Deshalb gilt generell Akutmedikation nicht häufiger und länger als nötig zu verwenden, um z.B. einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK) zu vermeiden.

Um die Symptome der Rückbildungsphase zu verbessern, empfiehlt sich nach derzeitigen Wissenstand folgendes17:

Wichtig ist auf deinen Körper zu hören und ihm etwas Gutes zu tun. Ignorierst du die Symptome kann sich dein Körper eventuell nicht ausreichend von der Migräne erholen und du riskierst eine erneute Migräneattacke.

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Fazit

Die mit Migräne verbundenen Symptome gibt es leider nicht nur in der Kopfschmerzphase, sondern auch in den Phasen drumherum. Neben den ersten Migräne Anzeichen, kann auch in der Rückbildungsphase mit Nachwirkungen der Migräne gerechnet werden. Der sog. Migräne-Kater geht oft mit Erschöpfung, Schmerzempfindlichkeit, Konzentrationsproblemen oder vermehrter Reizbarkeit einher. Aber auch mehr Energie und Lebensfreude können auftreten.

In dieser Phase ist es besonders wichtig auf deinen Körper zu hören und bei Bedarf genug Ruhe und Schlaf bei Migräne Nachwirkungen einzuplanen. Aber auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie ausgewogene Mahlzeiten, im Sinne einer niedrig-glykämischen Ernährung, können deinem Körper helfen, sich von dem Migräneanfall zu erholen und weitere Attacken vorzubeugen.

Bei letzterem kann dich die Migräne-App sinCephalea unterstützen. Basierend auf deinen individuellen Blutzuckerreaktionen, helfen wir dir eine personalisierte Ernährung in deinen Alltag zu integrieren aus, die deinen Blutzucker niedrig-stabil halten und somit nachweislich Migränetage vorbeugen – ohne Verzicht auf Genuss. Lass dir die Migräne-App auf Rezept jetzt verschreiben oder komm bei Fragen in unsere nächste Infoveranstaltung.

Quellen

  1. Peng, K.-P. & May, A. Redefining migraine phases – a suggestion based on clinical, physiological, and functional imaging evidence. Cephalalgia 40, 866–870 (2020).
  2. Kelman, L. The Premonitory Symptoms (Prodrome): A Tertiary Care Study of 893 Migraineurs. Headache 44, 865–872 (2004).
  3. Grossinger, R. Migraine Auras: When the Visual World Fails. (North Atlantic Books, 2006).
  4. Levin, M. Classification and Diagnosis of Primary Headache Disorders. Semin Neurol 42, 406–417 (2022).
  5. Bose, P., Karsan, N. & Goadsby, P. J. The Migraine Postdrome. CONTINUUM: Lifelong Learning in Neurology 24, 1023–1031 (2018).
  6. Krämer, G. Kleines Lexikon Der Epileptologie. (Georg Thieme, Stuttgart / New York 2005).
  7. Stankewitz, A., Aderjan, D., Eippert, F. & May, A. Trigeminal Nociceptive Transmission in Migraineurs Predicts Migraine Attacks. J. Neurosci. 31, 1937–1943 (2011).
  8. Siva, Z. O. et al. Determinants of glucose metabolism and the role of NPY in the progression of insulin resistance in chronic migraine. Cephalalgia 38, 1773–1781 (2018).
  9. Yilmaz, N. et al. Impaired oxidative balance and association of blood glucose, insulin and HOMA-IR index in migraine. Biochem Med 145–151 (2011) doi:10.11613/BM.2011.023.
  10. Bernecker, C. et al. Oxidative stress is associated with migraine and migraine‐related metabolic risk in females. Euro J of Neurology 18, 1233–1239 (2011).
  11. Gruber, H.-J. et al. Hyperinsulinaemia in migraineurs is associated with nitric oxide stress. Cephalalgia 30, 593–598 (2010).
  12. Bongiovanni, D. et al. Effectiveness of ketogenic diet in treatment of patients with refractory chronic migraine. Neurol Sci 42, 3865–3870 (2021).
  13. Evcili, G. Early and Long Period Follow-up Results of Low-Glycemic Index Diet for Migraine Prophylaxis. Agri (2018) doi:10.5505/agri.2017.62443.
  14. Razeghi Jahromi, S. Chapter Fourteen – Role of diet, food, and nutrition in prevention and treatment of headache. in Headache and Migraine in Practice (eds. Togha, M., Jafari, E., Mohammadianinejad, S. E., Haghighi, S. & Ansari, H.) 347–358 (Academic Press, 2022). doi:10.1016/B978-0-323-99729-4.27001-4.
  15. Lelleck, V. V. et al. A Digital Therapeutic Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Real World Data from Two Prospective Studies. Nutrients 14, 2927 (2022).
  16. Thuraiaiyah, J., Ashina, H., Christensen, R. H., Al-Khazali, H. M. & Ashina, M. Postdromal symptoms in migraine: a REFORM study. J Headache Pain 25, 25 (2024).
  17. Carvalho, I. V. et al. The migraine postdrome: Clinical characterization, influence of abortive treatment and impact in the quality of life. Clinical Neurology and Neurosurgery 221, 107408 (2022).

Über den/die Autor:in

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Miriam Jansen

Miriam musste wegen chronischer Migräne ihren Beruf aufgeben - und wurde in dieser Zeit zur Migräne-Expertin. Die Migräne hat ihr zu einem radikalen Lebenswandel verholfen: Sie lebt nun als digitale Nomadin in ihrem Bus und arbeitet als Texterin & als Schäferin auf einer Alp.
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