Hole dir die sinCephalea App gegen Migräne

Was ist Migräne?

Migräne ist nicht, wie häufig angenommen, nur starke Kopfschmerzen allein, sondern eine komplexe, neurologische Erkrankung mit vielen Symptomen. Doch was ist Migräne genau?

Lesezeit:

10 Min

Zuletzt aktualisiert:

Migräneprophylaxe mit der sinCephalea App

Circa 10-15% der Bevölkerung weltweit leidet unter Migräne1. Sie ist damit die dritthäufigste Erkrankung weltweit. 0,2 bis 2% der Weltbevölkerung (definitionsabhängig) leidet sogar an einer chronischen Migräne, also an mehr als 15 Schmerztagen pro Monat2. Dabei sind Frauen aufgrund der Schwankungen der Hormone bei Migräne vier Mal häufiger von chronischer Migräne betroffen als Männer3.

Trotz der wachsenden Zahl der Betroffenen gilt Migräne als unterdiagnostiziert und oft unzureichend behandelt, was die eh schon hohe Belastung der Betroffenen weiterhin verstärkt. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung können jedoch zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität führen4.

Der Begriff „Migräne“ stammt übrigens aus dem Altgriechischen (hēmikranía) und setzt sich aus den Wörtern „hemi“ (halb) und „cranion“ (Kopf) zusammen und beschreibt eines der Hauptsymptome: die typischen einseitigen, starken Kopfschmerzen.

Was ist Migräne? Symptome und Begleitsymptome

Doch Migräne ist nicht, wie häufig angenommen, nur starke Kopfschmerzen allein, sondern eine komplexe, neurologische Erkrankung, die sich in weiteren, oft schwer zu behandelnden Symptomen bei Migräne äußert.

Die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein und in ihrer Ausprägung stark variieren. Klassische Migräne-Symptome sind jedoch5:

  • Anfallsartige, pulsierende, meist halbseitige Kopfschmerzen
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Licht- und/oder Geräuschempfindlichkeit
  • Schwindel
  • extreme Abgeschlagenheit
  • Brainfog
  • Wortfindungsstörungen und andere Sprachstörungen

Die Migränedauer ist meist zwischen 4 und 72 Stunden und verläuft dabei in unterschiedlichen Phasen.

Die Angst vor dem nächsten Anfall mit starken Schmerzen, die mangelnde Fähigkeit am sozialen Leben teilzunehmen sowie die damit einhergehende enorme Belastung können ihre Folgen haben: bei bis zu 80 Prozent der Betroffenen kommt es zu Komorbiditäten wie Depressionen bei Migräne oder Angststörungen4. Daher gehört Migräne auch zu den am stärksten behindernden Erkrankungen weltweit1,6.

Die Diagnostik von Migräne erfolgt meist durch eine Beschreibung der Symptome bei Migräne, denn einen einfachen Blutparameter oder ähnliches gibt es nicht. Daher ist das Führen eines Kopfschmerztagebuchs auch so wichtig.

Welche Arten von Migräne gibt es?

Dabei kann sich Migräne ganz unterschiedlich zeigen. Die bekanntesten Formen von Migräne sind7:

  1. Migräne ohne Aura
  2. Migräne mit Aura
    Der Attacke geht eine meist bis zu 20 bis 30 Minuten andauernde Begleiterscheinung, die sogenannte Aura voraus, die sich durch Sehstörungen, Taubheitsgefühlen oder anderen neurologischen Wahrnehmungsstörungen äußern kann. Dabei werden folgende Unterformen unterschieden:
    • a. Migräne mit Aura ohne Kopfschmerzen (auch migraine sans migraine)
      Bei der Sonderform Migräneaura ohne Kopfschmerzen haben Betroffene Symptome einer typischen Aura, denen jedoch kein Migränekopfschmerz folgt. Wenn Aurasymptome länger als eine Woche anhalten, spricht man von einer Migräne mit verlängerter Aura.
    • b. Migräne mit Hirnstamm-Aura
      Eine seltene Unterform der Migräne mit Aura, die neben den üblichen Aura-Symptomen mindestens zwei weitere Symptome umfasst: Sprachschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Tinnitus, Hörverlust oder das Sehen von Doppelbildern.
    • c. Hemiplegische Migräne
      Neben den üblichen Aura-Symptomen weist diese Form eine extreme körperliche Schwäche (auch Halbseitenlähmung) sowie Sinnes- und/oder Sprachstörungen auf. Ähnlichkeit zum Schlaganfall ist gegeben, weshalb das unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollte.
    • d. Retinale Migräne
      Sehstörungen wie einseitige Sehflecken, Flimmern oder sogar kurzzeitige Blindheit treten „nur“ auf einem Auge auf.
    • e. Ophthalmoplegische Migräne
      Plötzliche auftretende Doppelbilder oder das Hängen eines Augenlids.
    • f. Basilarismigräne
      Beidseitig empfundene Migränekopfschmerzen werden von starkem Schwindel, Ohrgeräuschen oder Sprach- und Bewusstseinsstörungen begleitet.
    • g. Vestibuläre Migräne
      Verursacht minuten- oder tagelang andauernde Gleichgewichtsprobleme.
    • h. Alice im Wunderland-Syndrom
      Die Aura-Symptomatik geht mit einer verzerrten Wahrnehmung von Größe und Form ihrer Umgebung oder ihres eigenen Körpers daher. Auch eine zeitlich verzerrte Wahrnehmung sowie weitere wie in Alice im Wunderland beschriebene Symptome können auftreten.
  3. Episodische Migräne
    In Bezug auf die Häufigkeit wird eine episodische von einer chronischen Migräne unterschieden. Episodische Migräne tritt in Episoden auf und ist gekennzeichnet durch weniger als 15 Schmerztage im Monat.
  4. Chronische Migräne
    chronisch wird eine Migräne-Erkrankung wenn Betroffene in einem Zeitraum von drei Monaten oder länger an mindestens 15 Tagen im Monat Kopfschmerzen haben. An mehr als acht Tagen davon müssen migräneartige Kopfschmerzen vorliegen3. Wichtig ist dies zu wissen da gewisse Prophylaxe-Medikamente und -Maßnahmen erst bei einer chronischen Migräne ihre Anwendung finden.
  5. Status migraenosus
    Ein länger als 72 Stunden andauernder Migräneanfall. Oder es beginnt bereits ein neuer Anfall, obwohl der vorhergehende noch nicht völlig abgeklungen ist. Diesem Status kann auch ein Missbrauch von Migräne-Medikamenten und Schmerzmitteln vorausgegangen sein8.
  6. Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (kurz: MÜK)
    Kopfschmerzen, die durch regelmäßigen Gebrauch von Schmerzmedikamenten verursacht werden. Betroffene sollten daher immer die 10/20-Regel im Hinterkopf haben. Sie besagt, dass man nicht mehr als an 10 Tagen im Monat Schmerzmedikamente zu sich nehmen sollte, um einen MÜK vorzubeugen.
  7. Menstruelle und menstruationsassoziierte Migräne
    Migräne, die in enger zeitlicher Verbindung mit dem Menstruationszyklus auftritt und durch hormonelle Veränderungen ausgelöst wird (Menstruation Kopfschmerzen).

Obwohl dir wahrscheinlich jetzt schon der Schädel brummt, gibt es tatsächlich noch mehr Formen und Unterformen der Migräne. Dadurch wird deutlich, wie komplex diese Erkrankung ist und in wie vielen unterschiedlichen Varianten sie auftreten kann.

Zeigen sich bei dir oben beschriebene Symptome, lass dies unbedingt von ärztlicher Seite abklären, denn gerade bei Kopfschmerzen & Migräne-Symptomen gibt es unfassbar viele Differentialdiagnosen (alternative Erkrankungen), die unerkannt Folgen haben könnten. Und natürlich kann auch eine gut diagnostizierte Migräne wesentlich zielgerichteter behandelt werden.

Warum habe ich Migräne? Ursachen

Die genauen Ursachen von Migräne sind noch nicht vollständig geklärt. Es ist wohl von einer Kombination aus genetischen, neurologischen und Umweltfaktoren auszugehen.

Ursachenforschung sollte gerade wegen der Häufigkeit des Auftretens sowie der Komplexität der Erkrankung dringend weiter betrieben werden, denn sie ist besonders entscheidend, wenn es um das Entwickeln neuer Therapien für Betroffene geht. Zu den Ursachen von Migräne gibt es folgende Theorien:

Energiedefizit

In mehreren Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Blutzucker und Migräne festgestellt9–13, was darauf hindeutet, dass ein zentralnervöser Energiemangel im Gehirn (aufgrund unzureichender Versorgung mit Glukose) eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Migräneanfällen spielt.

Starke Blutzuckerschwankungen können auf mehreren Ebenen (Zucker Migräne) Migräneattacken begünstigen. Eine niedrig-glykämische Ernährung, die den Blutzucker eher niedrig-stabil hält, ist daher eine effektive Migräneprophylaxe14–18. Die Migräne-App auf Rezept sinCephalea Migräneprophylaxe nimmt sich diesem Ansatz an und hilft dir bei der Einführung und Umsetzung einer niedrig-glykämischen Ernährung.

Was ist Migräne

Reizverarbeitungsstörung

Als eine weitere mögliche Ursache von Migräne wird eine Reizverarbeitungsstörung diskutiert. Dabei reagiert das Gehirn besonders sensibel auf bestimmte Reize wie Licht oder Geräusche mit einem Migräneanfall19.

Durchblutungsstörung

Besonders bei der Migräne mit Aura wird eine spontane Durchblutungsstörung im Gehirn diskutiert. Diese Theorie geht davon aus, dass äußere Faktoren zu einer kurzfristigen Verengung der Blutgefäße im Gehirn und der Hirnhaut führen, was zu einer reduzierten Durchblutung und Sauerstoffversorgung führen kann. Daraufhin folgt eine Gefäßerweiterung, die zu einem erhöhten Blutfluss, einem erhöhten Scherzempfinden und dem typischen Migränekopfschmerz führen kann20,21.

Neurogene Entzündungen und vermehrte Ausschüttung von Neuropeptiden

Eine weitere mögliche Ursache sind neurogene Entzündungen im Gehirn, die zur Reizung der Schmerzrezeptoren führen. Insbesondere das Neuropeptid „Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP)“, welches durch die CGRP-Antikörper-Therapie bekannt wurde, spielt dabei eine wichtige Rolle22,23. Auch diesen entzündlichen Prozessen kann eine niedrig-glykämische Ernährung entgegenwirken. Die Migräne-App auf Rezept sinCephalea hilft dir bei der Einführung und Umsetzung einer niedrig-glykämischen Ernährung.

Möchtest du dich mit unserer Facebook Migräne Community über dieses Thema austauschen?

Informations- und Erfahrungsaustausch über Themen rund um Migräne. Migräne ist nicht „nur“ Kopfschmerz sondern so viel mehr. Wir wollen eine Plattform bieten, auf der Betroffene sich austauschen können.

Direkt beitreten

Was ist Migräne? Therapie

In der Therapie der Migräne unterscheidet man die Therapie eines akuten Migräneanfalls mit natürlichen Methoden (Was hilft gegen Migräne) und Migräne-Medikamenten von der vorbeugenden (prophylaktischen) Therapie. Auch diese kann eine medikamentöse Prophylaxe oder vorbeugend mit natürlichen Methoden wie z.B. durch Entspannungsmethoden erfolgen.

Am wirksamsten hat sich ein multimodaler Ansatz, also eine Kombination aus mehreren Verfahren, erwiesen. Ein neuer, effektiver Ansatz ist z.B. auch die Einführung einer niedrig-glykämischen Ernährung mittels der Migräne-App auf Rezept sinCephalea Migräneprophylaxe.

Du findest in unseren diversen Artikeln zur Therapie von Migräne auch einen Artikel über Innovationen in der Migränetherapie wie die Antikörper-Behandlung, Ditane, Gepante oder der neue Sauerstoff-Inhalator, sowie die 20 besten Migräne Tipps.

Was ist Migräne

Fazit

Migräne ist eine komplexe, neurologische Erkrankung mit diversen teils sehr schwerwiegenden Symptomen. Zu Recht fragt man sich: Was ist Migräne eigentlich? Migräne bedeutet für die Betroffenen oft eine enorme Belastung, denn die Anfälle sind nicht vorhersehbar und die Symptome nur teilweise behandelbar. Eine Teilhabe am Arbeitsalltag und am sozialen Leben wird dadurch erschwert.

Die genauen Ursachen von Migräne sind noch nicht vollständig geklärt. Es werden mehrere Migräne-Formen unterschieden und es gibt diverse Therapiemöglichkeiten. Denn sowohl akut als auch prophylaktisch kann man einiges gegen die Symptome von Migräne tun. Ein neuer, effektiver Ansatz ist z.B. auch die Einführung einer niedrig-glykämischen Ernährung mittels der kostenlosen Migräne-App auf Rezept sinCephalea. Durch Stabilisierung des Blutzuckerspiegels lässt sich effektiv sowohl die Migräneanfallshäufigkeit, als auch die Intensität der Schmerzen reduzieren und die Lebensqualität spürbar steigern17. Hole dir auf jeden Fall ärztlichen Rat ein, um deine Migräne effektiv zu behandeln. Wenn du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über sinCephalea sprechen möchtest, dann nehme gerne auch das Infoblatt mit, das du unter folgenden Link erhältst: hier.

Quellen

  1. GBD 2017 Disease and Injury Incidence and Prevalence Collaborators. Global, regional, and national incidence, prevalence, and years lived with disability for 354 diseases and injuries for 195 countries and territories, 1990-2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. Lancet (London, England) 392, 1789–1858 (2018).
  2. Schwedt, T. J. Chronic migraine. BMJ 348, g1416 (2014).
  3. Diener, H. C., Förderreuther, S., Kropp, P., & das Redaktionskomitee. S1-Leitlinie: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne. DGNeurologie 6, 202–222 (2023).
  4. Chronic Migraine: An Update on Physiology, Imaging, and the Mechanism of Action of Two Available Pharmacologic Therapies – Aurora – 2017 – Headache: The Journal of Head and Face Pain – Wiley Online Library. https://headachejournal.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/head.12999.
  5. Pescador Ruschel, M. A. & De Jesus, O. Migraine Headache. in StatPearls (StatPearls Publishing, 2022).
  6. Stovner, L. et al. The global burden of headache: a documentation of headache prevalence and disability worldwide. Cephalalgia : an international journal of headache 27, 193–210 (2007).
  7. Arnold, M. Headache classification committee of the international headache society (IHS) the international classification of headache disorders. Cephalalgia 38, 1–211 (2018).
  8. Vécsei, L., Szok, D., Nyári, A. & Tajti, J. Treating status migrainosus in the emergency setting: what is the best strategy? Expert Opin Pharmacother 19, 1523–1531 (2018).
  9. Del Moro, L., Rota, E., Pirovano, E. & Rainero, I. Migraine, Brain Glucose Metabolism and the “Neuroenergetic” Hypothesis: A Scoping Review. The Journal of Pain 23, 1294–1317 (2022).
  10. Bernecker, C. et al. Oxidative stress is associated with migraine and migraine-related metabolic risk in females. Eur J Neurol 18, 1233–1239 (2011).
  11. Gruber, H.-J. et al. Hyperinsulinaemia in migraineurs is associated with nitric oxide stress. Cephalalgia 30, 593–598 (2010).
  12. Siva, Z. O. et al. Determinants of glucose metabolism and the role of NPY in the progression of insulin resistance in chronic migraine. Cephalalgia 38, 1773–1781 (2018).
  13. Yilmaz, N. et al. Impaired oxidative balance and association of blood glucose, insulin and HOMA-IR index in migraine. Biochem Med (Zagreb) 21, 145–151 (2011).
  14. Bongiovanni, D. et al. Effectiveness of ketogenic diet in treatment of patients with refractory chronic migraine. Neurol Sci 42, 3865–3870 (2021).
  15. Evcili, G., Utku, U., Öğün, M. N. & Özdemir, G. Early and long period follow-up results of low glycemic index diet for migraine prophylaxis. Agri 30, 8–11 (2018).
  16. Razeghi Jahromi, S. et al. Association of diet and headache. J Headache Pain 20, 106 (2019).
  17. Lelleck, V. V. et al. A Digital Therapeutic Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Real World Data from Two Prospective Studies. Nutrients 14, 2927 (2022).
  18. Schröder, T. et al. A Digital Health Application Allowing a Personalized Low-Glycemic Nutrition for the Prophylaxis of Migraine: Proof-of-Concept Data from a Retrospective Cohort Study. Journal of Clinical Medicine 11, 1117 (2022).
  19. Harriott, A. M. & Schwedt, T. J. Migraine is associated with altered processing of sensory stimuli. Curr Pain Headache Rep 18, 458 (2014).
  20. Goadsby, P. J. et al. Pathophysiology of Migraine: A Disorder of Sensory Processing. Physiological reviews 97, 553–622 (2017).
  21. Meyer, J. S., Terayama, Y., Takashima, S. & Obara, K. Cerebral circulatory changes during migraine headache with aura. Rev Neurosci 4, 305–319 (1993).
  22. Edvinsson, L., Haanes, K. A. & Warfvinge, K. Does inflammation have a role in migraine? Nat Rev Neurol 15, 483–490 (2019).
  23. Kursun, O., Yemisci, M., van den Maagdenberg, A. M. J. M. & Karatas, H. Migraine and neuroinflammation: the inflammasome perspective. J Headache Pain 22, 55 (2021).

Über den/die Autor:in

Foto des Autors

Miriam Jansen

Miriam musste wegen chronischer Migräne ihren Beruf aufgeben - und wurde in dieser Zeit zur Migräne-Expertin. Die Migräne hat ihr zu einem radikalen Lebenswandel verholfen: Sie lebt nun als digitale Nomadin in ihrem Bus und arbeitet als Texterin & als Schäferin auf einer Alp.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner